Experte: Signa-Kollaps "zu 99 Prozent", Benko wird reich bleiben
Nachdem am Montag die deutsche Signa-Tochter Signa Real Estate Management Germany GmbH nach offiziellen Angaben einen Insolvenzantrag gestellt hat, ist die große Frage, wie es in Österreich mit dem Konzern weitergeht. Denn dem angeschlagenen Immobilien- und Kaufhauskonzern um René Benko stehen harte Zeiten bevor, bzw. läuft dem Unternehmen langsam aber doch die Zeit davon.
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Wie Insider dem KURIER berichten, soll bis spätestens Donnerstag feststehen, ob neue Geldgeber einsteigen oder der Weg zum Konkursgericht angetreten werden muss. Es fehlt Geld an allen Ecken und Enden.
Der deutsche Wirtschaftsexperte Gerrit Heinemann hat jedenfalls wenig Hoffnung für die Signa, wie er in der ZIB2 am Montag-Abend sagte.
Demnach komme es "zu 99 Prozent am Dienstag zu einem Insolvenzantrag des gesamten Signa-Konzerns", sagt Heinemann. Fehlende Geldgeber und kurzfristig zurückzahlende Kredite hätten für die Schieflage der Signa gesorgt. Es würde ihn "extrem wundern", sollte sich noch ein Geldgeber in letzter Sekunde finden.
Laut dem Experten habe es bei dem Unternehmen für Immobilienprojekte unüblich kurze Verträge gegeben, das würde der Signa nun auf den Kopf fallen. "Diese Fälligkeiten unterstellen aber das Prinzip Hoffnung, dass es nach oben geht", so Heinemann. Stattdessen: "Bricht das schnell zusammen". Bleibt auch die Frage, ob Benkos Geschäfte übernommen werden könnten. Auch da hat der Experte wenig Hoffnung: "Wer möchte noch Kaufhäuser kaufen?"
Immerhin Benko selbst kommt trotz Krise des Konzerns wohl glimpflich davon. "Wir können davon ausgehen, dass Herr Benko durch die Insolvenz nicht verarmen wird", ist sich Heinemann sicher. Sein Privatvermögen ist von den Problemen des Konzerns nicht betroffen.
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