Wirtschaft

Kritik an Münze Österreich

Bei der Münze Österreich, der Prägeanstalt der Nationalbank, klingeln seit Jahren die Kassen. Im Vorjahr wurden 1,69 Milliarden Euro umgesetzt und 73,5 Millionen Euro Gewinn geschrieben. Die Renner dabei sind Gold- und Silbermünzen für die Veranlagung.

Syrien und Aserbaidschan

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Die gute Bilanz wird aber von der Bestechungsaffäre bei Aufträgen in Syrien und Aserbaidschan überschattet, die dem Ex-Münze-Chef Kurt M. eine Anklage wegen Untreue eingebracht hat, genauso wie den Ex-Managern der Schwesterfirma OeBS und dem Ex-Aufseher Wolfgang Duchatczek.

Am Mittwoch hat der Rechnungshof seinen 120 Seiten starken Prüfbericht zur Münze Österreich vorgelegt. Neben den geschmierten Auslands-Aufträgen, die Teil der Anklage sind, stieß den Prüfern die „teure Entlassungspraxis“ der Münze sauer auf. Ein Verkaufsmanager wurde wegen Kompetenzüberschreitung entlassen.

"Teure Entlassungspraxis"


Um einen Prozess zu vermeiden, wurden ihm 330.000 € nachgeworfen. Münze-Chef Kurt M. wurde 2010 fristlos entlassen. Doch man wandelt „trotz objektiv vorliegenden Entlassungsgründen“ den Rauswurf in eine einvernehmliche Lösung um. M. erhielt 310.000 € „Abfertigung“ auf die Hand. Den Managern der Tochter Schoeller Münzhandel wurden Prämien für erreichte Geschäftsziele bezahlt, aber dem RH konnten keine Zielvorgaben vorgelegt werden.

Weiters kostete die Abwehr der Pleite der deutschen Tochter Hercher 9,2 Millionen.