Piëch besiegelt Abschied vom VW-Imperium
Der Abschied von Großaktionär Ferdinand Piëch aus dem Volkswagen-Imperium ist besiegelt. Der frühere VW-Firmenpatriarch hat den angekündigten Verkauf eines Großteils seiner Anteil am VW-Großaktionär Porsche SE am Montag unter Dach und Fach gebracht. Es wurden sämtliche Verträge unterzeichnet, mit denen Piëch Privatstiftungen den wesentlichen Teil ihrer Stammaktien an der Holding an andere Mitglieder der Familien Porsche und Piech übertrügen, teilte das Unternehmen mit.
Eine der Stiftungen bleibe weiter geringfügig an der Porsche SE beteiligt, die mit einem Anteil von gut 52 Prozent den VW-Konzern kontrolliert. Piëch gehörten über seine Stiftungen knapp 15 Prozent der Stammaktien der Holding. Er hatte sich zum Verkauf entschlossen, nachdem er sich in den vergangenen zwei Jahren immer stärker zurückgezogen hatte.
Allerdings soll der 79-jährige Piëch anders als erwartet vorerst im Aufsichtsrat der Porsche SE bleiben. Auf der Hauptversammlung der Firma Ende Mai in Stuttgart soll er in seinem Amt bestätigt werden.
Beteiigungsfirma
Die Porsche SE ist seit 2007 eine reine Beteiligungsfirma ohne Autoproduktion. Bei dem einflussreichen Unternehmen haben die Familien Porsche und Piëch das Sagen. Dadurch können sie auch Volkswagen steuern - die Porsche SE hält die Mehrheit der Stimmrechte an Europas größtem Autobauer.
Piëch war von 1993 bis 2002 Vorstandschef des Wolfsburger Autokonzerns und anschließend Vorsitzender des Aufsichtsrats, bis er im April 2015 zurücktrat. Hintergrund soll ein Machtkampf mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn gewesen sein, der nach Bekanntwerden der Abgasaffäre bei VW im September 2015 seinen Hut nehmen musste.