Wirtschaft

Neuaufteilung bei Anker-Brot: Großbäcker Ölz steigt ein

Die Wiener Großbäckerei Anker bekommt eine neue Eigentümerstruktur. Die Familie Ostendorf stößt 45 Prozent ihrer Anteile ab. Und zwar an den Sanierer Erhard Grossnigg, den Vorarlberger Großbäcker Ölz (jeweils 18,8 Prozent) und die Nomos Beteiligungsverwaltung GmbH von Ex-Hofer-Chef Armin Burger (7,4 Prozent). 15 Prozent der Anteile verbleiben bei Peter Ostendorf, der seit rund zehn Jahren die Geschäfte in Wien führt, 40 Prozent hält weiterhin der Investor Michael Philips.

„Wir kennen Peter Ostendorf seit vielen Jahren“, sagt Erhard Grossnigg zum Einstieg bei der Großbäckerei. „Ostendorf wollte sich von seiner Familie lösen, deswegen haben wir der Familie die Anteile abgekauft.“ Neben Peter Ostendorf haben auch sein Vater, seine Mutter und einer seiner Brüder je 15 Prozent der Anteile gehalten. Bei Entscheidungen sollen sich die Familienmitglieder selten einig und damit gegenseitig im Weg gestanden sein, heißt es.

Peter Ostendorf wird künftig für die Produktion des Betriebes verantwortlich sein. Grossnigg hat bereits einen neuen kaufmännischen Geschäftsführer bestimmt.

Investitionen geplant

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Für Bernhard Ölz ist Anker eine „strategische Beteiligung“. Sein Familienbetrieb würde mit seiner verpackten Waren nicht mit Ankers frischen Semmeln und Weckerln in Konkurrenz stehen. „In der Logistik werden wir sicher Synergien haben“, meint Ölz, der schon seit zweieinhalb Jahren für Anker Schnittbrot an die Billa-Filialen ausliefert.

Ölz betreibt einen Fuhrpark mit 185 Lkw und beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter in der Logistik. Das Dornbirner Unternehmen hat 2012 mit insgesamt 830 Mitarbeitern 196 Millionen Euro umgesetzt. 2005 ist Ölz bei der Zuckerbäckerei Jomo eingestiegen, 2011 hat er Thurner Beugl übernommen.

Die neue Eigentümerstruktur soll auf die rund 1300 Mitarbeiter von Anker keine Auswirkungen haben. „Wir planen auch heuer Investitionen in Höhe von vier bis fünf Millionen Euro“, sagt Peter Ostendorf ohne Details zu nennen. Nach der Schließung von rund 20 Filialen soll die Filialzahl nun bei rund 130 Geschäften stabil bleiben.

Anker steckt seit Jahren in den roten Zahlen und war seit rund zwei Jahren auf der Suche nach einem neuen Partner. 2012 verbuchte Anker einen Jahresverlust von 562.000 Euro, im Jahr zuvor ein Minus von 4,7 Millionen Euro. Der Jahresumsatz liegt bei 128 Millionen Euro.