Wirtschaft

Menü in ÖBB-Zügen per Handy bestellen

Noch fährt DO&CO mit dem Catering auf den täglich rund 160 Fernreisezügen der ÖBB rund zwei bis drei Millionen Euro Verlust im Jahr ein. Weshalb Konzernchef Attila Dogudan die Infrastruktur für die Zubereitung und Kühlung der Speisen in den Zügen verbessern will und für „Henry am Zug“ ein neues Bestellsystem plant. Mit dem Smartphone sollen die Passagiere künftig vom Sitz aus die Speisekarte scannen, bestellen und bezahlen können. Das Zug-Menü, vom Sandwich bis zum Wiener Schnitzel, soll innerhalb von 15 Minuten an den Sitzplatz serviert werden.

Demnächst startet in zwei Zügen ein Test. Das wird eine Herausforderung an das IT-System und die Logistik. Nicht nur die Passagiere müssen mit dem Service vernetzt werden, sondern auch die Mitarbeiter mit dem zentralen Warenlager. „Sollten die Würst’ln ausgehen, müssen diese an die nächste Haltestelle geliefert werden“, erklärt Dogudan, der 2014 „in den Zügen kein Geld mehr verbrennen“ will. Der DO&CO-Gründer ortet großes Potenzial, „die ÖBB hat mehr Passagiere als die AUA“. Allerdings, „reich geworden ist noch keiner mit der Bahn“.

Apropos AUA – die Sparmaßnahmen der Lufthansa-Tochter und bei NIKI bescherten dem in Wien und Istanbul börsenotierten Gourmetkonzern im Geschäftsjahr 2012/’13 im Airline-Catering in Österreich ein Umsatzminus von neun Prozent. Dogudan will nun das á la carte Menu für die Economy-Klasse der AUA, das bis eine Stunde vor Abflug geordert werden kann, mit einer Kampagne breit bewerben.

Sonst konnte DO&CO in allen Sparten wieder kräftig zulegen. Der Gesamtumsatz des Gourment-Imperiums, das weltweit rund 7500 Mitarbeiter beschäftigt und in 20 Ländern engagiert ist, stieg um 23,6 Prozent auf 576,2 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um 27,5 Prozent auf 41,3 Millionen Euro zu. Die Aktionäre können sich über eine Erhöhung der Dividende von 45 auf 50 Cent je Aktie freuen.

Mit einer grundsoliden Eigenkapitalquote von über 50 Prozent ausgestattet, will Dogudan durch Zukäufe von Mitbewerbern weiter wachsen. Um Übernahmen günstig zu finanzieren, will er noch heuer eine Unternehmensanleihe in „dreistelliger Millionenhöhe“ begeben.