Wirtschaft

Meinl am Graben startet am Mittwoch in Prag

Der Gourmettempel Meinl am Graben eröffnet am Mittwoch ein Pedant in Tschechien. Genau genommen am Wenzelsplatz in Prag. „Es handelt sich um einen Gourmetshop in der Größenordnung von Wien mit angeschlossenem Restaurant“, erklärt Geschäftsführer Herbert Vlasaty. Zudem gibt es einen Bereich mit Stehtischen, in dem Getränke und Imbisse zum Mitnehmen verkauft werden. Auf eine Weinbar wurde aus Platzgründen verzichtet.

4,5 Millionen Euro hat das Unternehmen – das im Eigentum der Familie Meinl steht – in die Einrichtung des dreigeschossigen Geschäfts mit Atrium gesteckt. Das Sortiment wird sich – von regionalen Produkten abgesehen – nicht von jenem in Wien unterscheiden. Im ersten Jahr rechnet Vlasaty mit einem Umsatz in Höhe von rund elf Millionen Euro. Zum Vergleich: In Wien liegt der Jahresumsatz bei knapp über 20 Millionen Euro. Vlasaty: „In Prag ist die Kaufkraft eine andere. Sie liegt verglichen mit Wien bei 75 Prozent.“

Wie auch in Wien werden rund 200 Mitarbeiter im Geschäft beschäftigt sein. Meinl ist nicht zum ersten Mal in Tschechien vertreten. Im Jahr 2004 hatte sich das Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Land zurückgezogen.

Das einst angedachte Franchise-System in Dubai ist für Meinl am Graben jedenfalls kein Thema mehr. „Diese Pläne haben sich 2008 mit der Krise zerschlagen“, sagt Vlasaty.

Weihnachtsgeschäft

Die Eröffnung vor Weihnachten ist verkaufstechnisch gut geplant. Lebensmittelhändler setzen im Dezember zwanzig bis dreißig Prozent mehr um als in anderen Monaten. Das laufende Jahr war für Meinl am Graben nicht ganz einfach. Die Baustelle von René Benkos Goldenen Quartier in unmittelbarer Nähe habe das Geschäft beeinträchtigt, sagt Vlasaty. Mit Benko, dem auch das Gebäude gehört, in dem Meinl am Graben eingemietet ist, wird weiterhin um die Miethöhe gestritten. Benko will diese um ein Vielfaches nach oben setzen, Meinl setzt sich dagegen zur Wehr.