Wirtschaft

Kommt jetzt der digitale Euro? EZB entscheidet am Mittwoch

Digitaler Euro. Diese Woche könnte ein wichtiger Meilenstein zur Einführung eines digitalen Euro gesetzt werden. Am Mittwoch entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) nämlich darüber, ob eine Pilotphase für den E-Euro gestartet werden soll. Dieser wäre – so wie Bargeld – ein von der EZB besichertes Zahlungsmittel.

Laut Handelsblatt haben sich nun führende deutsche CDU-Politiker klar für die Einführung einer digitalen Währung für den Euroraum ausgesprochen. Dies solle im nächsten Koalitionsvertrag einer unionsgeführten deutschen Bundesregierung stehen. Ein digitaler Euro wäre insbesondere im Wettstreit mit der von Facebook angestrebten elektronischen Währung Diem und den Bemühungen Chinas um einen digitalen Yuan notwendig, auch um die währungspolitische Souveränität Europas zu erhalten.

Im Unterschied zu Kryptowährungen wie dem Bitcoin unterliegen supranationale Währungen deutlich weniger Schwankungen, sodass sie als Zahlungsmittel oder Rechnungseinheit verwendbar sind. Der für das Projekt zuständige EZB-Direktor Fabio Panetta erklärte zuletzt in einem Interview mit der Financial Times, dass kleinere Zahlungen „von 70 bis 100 Euro“ künftig auch komplett offline zwischen einem Zahler und einem Zahlungsempfänger geleistet werden könnten, also etwa ohne die Zwischenschaltung eines Bankinstituts.

Mehrfach betonte die EZB jedoch, dass mit der Einführung eines digitalen Euro nicht die Abschaffung des Bargeldes eingeleitet werde. Zusätzlich werde dafür aber die Schaffung eines staatlichen digitalen Identitätsnachweises notwendig sein. Die EU-Kommission hatte kürzlich Details dazu präsentiert. Bis zum September 2022 sollen die technischen Voraussetzung für diesen geschaffen werden.