Wirtschaft/Karriere

Eis, Eis, Büro

Ali Rabbani kann im Job anziehen, was er will. Je lässiger, desto besser. Der Gewinner des Vienna Awards als Stylist des Jahres trägt beim Arbeiten im Sommer auch schon mal Shorts oder Sandalen. Doch was sollen jene machen, die es bei der Arbeit nicht so bunt treiben dürfen?

Einfache Regeln befolgen, beginnend beim Schuh: Flip-Flops sind im Berufsleben grundsätzlich Tabu. Bequemer und luftiger als der klassische Lederschuh für den Mann seien schicke Sneakers. "Wir sind zwar im Büro, trotzdem darf das sein. Es gibt Marken, wie Filling Pieces, die sind exklusiver und sogar schicker als so mancher Lederschuh." Ob der Mokassin hier eine gute Alternative sei? "Das ist ein Bootsschuh. Wenn du kein Boot hast, brauchst du keinen Mokassin", befindet Rabbani.

Auch, dass die Dame im Hochsommer Strumpf tragen sollte, findet der Stylist überholt. "Strumpfhosen machen für mich nur dann Sinn, wenn sie Teil des Outfits sind oder es wirklich kalt ist. Warum sonst sollte ich meine Beine mit etwas bedecken, das aussieht wie meine Beine?" Bleiben diese Beine (ab dem Knie) nackt, sollte der Rest des Outfits eher angezogen wirken. Am besten mit einem "A-Rock", ein Must-Have seien heuer auch die Culottes. "Sie sehen sehr professionell aus und der Beinausschnitt ist so weit, dass sie auch luftig und angenehm zum Tragen sind." Wichtig sei, dass der Gesamteindruck seriös bleibt. Das gelte auch für die Armfreiheit, Dekolletés und Rückenausschnitte: Spaghetti-Träger gehörten ins Strandbad und transparente Oberteile in die Disco. Was luftig wirke, sei meist das Gegenteil. Bei Schmuck empfiehlt der Stylist: "Holz ist die bessere Wahl als Metall, noch schöner ist Bambus. Ist es zu heiß, würde ich ganz darauf verzichten."

Wer im Job neben dem kühlen Kopf auch einen kühlen Körper behalten möchte, wirft einen Blick auf die Waschanleitung. "Alle künstlichen Materialien, wie Acryl oder Polyester, im Sommer bitte unbedingt weglassen." Besser: Zu leichter Baumwolle und leichtem Leinen (auf die Gramm achten) greifen. Sie lassen Luft durch, trocknen schnell und schnüren nicht ein. Aber auch hier wieder auf die Job-Tauglichkeit blicken: es sollte nicht im Hippie-Look enden. Vermeintlich kühle Seide hingegen sei an warmen Tagen ein schlechter Begleiter. "Hat Seide einen Schweißfleck, geht der den ganzen Tag nicht weg." Und ist auch schwer auszuwaschen. Apropos: Wer schwitzt, muss das nicht zeigen. Ein Trick aus der Model-Szene: Achsel-Pads. Von innen unter den Arm geklebt, halten sie frisch.

Muss es beim Herrn einmal dennoch der klassische Anzug sein, hat Rabbani einen kühlen Tipp: "Den obersten Knopf des Hemdes unter der Krawatte aufmachen. Das sieht man nicht und es lässt die Luftzirkulation am Hals sofort besser funktionieren."