"Eine Sackgasse ist es nicht"
Von Nicole Thurn
Lieber Konzernhopping betreiben oder doch einen Abstecher in kleinere Unternehmen wagen? Walter Schwarz von der Personalberatung Consent gab Antworten.
KURIER: Vom Konzern ins Familienunternehmen – sinnvoll für die Karriere oder eine Einbahnstraße?
Walter Schwarz: Ich sehe das neutral. Eine Sackgasse ist es nicht. Familienunternehmen legen bei ihren Bewerbern aber Wert darauf, dass sie schon Erfahrungen mit so einer Unternehmensstruktur gemacht haben.
Was kommt auf den Neuling zu?
Er muss sich auf Kontinuität in der Führung einstellen. Eigentümer und Familie werden länger im Amt sein. Im Konzern gibt es meist viele Wechsel in den Chefetagen. Auch der Führungsstil ist im Familienbetrieb oft patriarchalisch, den modernen findet man eher im Konzern. Im Familienunternehmen gibt es mitunter Konflikte zwischen den Generationen. Bewerber sollten die Managementfähigkeit der Familie und die Zukunft des Unternehmens einschätzen. Da heißt es, Informationen einholen.
Beim Gehalt muss man wohl zurückstecken?
Ich hatte kürzlich einen Fall, wo ein Mann aus einem internationalen Konzern die Stelle in einem Familienunternehmen deswegen abgelehnt hat. Die Frage ist, aus welcher Motivation heraus man wechselt: Im Alter von 40 legt man mehr Wert auf die Unternehmenskultur, dann macht man auch Abstriche beim Gehalt.
Hätte jemand aus einem Familienbetrieb in einem Konzern eine Chance?
Ja, absolut – außer es ist ein Kleinbetrieb, dort arbeitet man nicht so spezialisiert. Wir Personalberater schauen eher darauf, was derjenige gemacht hat und ob er Erfolg hatte.
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