„Drei, zwei, eins: Tanz!“
Hi, ich heiße Matt und ich verdiene mein Geld mit diesem albernen Tanz“, sagt Matt Harding und hüpft los. Er hat über 90 Millionen Views auf Youtube, googelt man seinen Vornamen, ist er der erste Treffer. Aus einem Urlaubsscherz entpuppte sich eine der erfolgreichsten viralen Marketing-Kampagnen seit es das Wort gibt. Eine Kaugummi- Firma sponsert den Amerikaner dabei, mit Menschen rund um den Erdball zu tanzen.
1 Deine Videos sind Kult. Hast du den besten Job der Welt?
Definitiv! Ich wollte nie den klassischen Nine-to-five-Job, das hier ist ein Traum. Ich glaube, ich bin der erste Mensch überhaupt der einfach herumspringt und davon leben kann. Als eine Werbestrategie am Papier würde diese Idee niemals bestehen. Den Menschen hat es aber so gut gefallen, dass es sich Gott sei Dank doch so gut ergeben hat.
2. Auf wie vielen Orten der Welt hast du schon getanzt?
In 100 Ländern. Und dort nochmal in Hunderten Städten und Dörfern. Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht mehr.
3. Warum hast du mit dem Tanzen angefangen?
Ich wollte bei meinen Reisen keine langweiligen Fotos von mir als Erinnerung. Ein Freund sagte damals, ich solle doch lieber einen Tanz aufführen, er würde ihn aufnehmen.
4. Gibt es mittlerweile eine Aussage hinter deinem Tanzen?
Ich habe bei meinen Touren herausgefunden, dass es extrem einfach ist, jedes Land dieser Welt zu bereisen. Nordkorea, Syrien – ich bin überall mit offenen Armen empfangen worden. Die Botschaft hinter den Videos hat sich entwickelt. Sie lautet heute: Unsere Welt, unser Zusammenleben ist sicher. Wir brauchen keine Angst voreinander haben. Diesen Gedanken müssen wir erfassen. Wir mögen das vielleicht schon rational begreifen, aber wir müssen das noch emotional verinnerlichen.
5. Wie organisierst du deine Welt-Touren und Mit-Tänzer?
Irgendwann haben die Menschen angefangen, mir eMails zu schreiben, ich möge doch auch in ihrer Stadt vorbeitanzen. Ich habe dann die größte Weltkarte gekauft, die ich im Geschäft kriegen konnte, habe diese Orte eingezeichnet und sie miteinander verbunden. Mit diesem Vorschlag ging ich dann zu meinem Sponsor, der sagte: „Okay, kein Problem, melde dich wenn du wieder da bist.“ Und so habe ich es ab dann immer gemacht.
6. Wer begleitet dich auf deinen Reisen?
Ich bin alleine mit meinem Kamera-Ständer unterwegs. Meine Freundin war aber auch schon mit.
7. Wie sieht dein normaler Arbeitstag aus?
Wenn ich Videos mache, fahre ich durch die Gegend, treffe Menschen, tanze, genieße.
8. Was machst du in der Früh als Erstes?
Ich schaue aus dem Fenster und versuche herauszufinden, in welchem Land ich gerade bin.
9. Was ist das Beste an deinem Job?
Die Leute sagen, meine Videos würden sie zum Lachen bringen, sie berühren. Das finde ich schön.
10. Was gefällt dir gar nicht?
Flughäfen. Mittlerweile hasse ich sie.
11. Wie viel verdienst du?
Aktuell mache ich ja keinen Film. Aber ich lebe nicht schlecht von der Google-Werbung.
12. Was wolltest du als Kind werden?
Ich wollte Videospiele machen. Das habe ich mir erfüllt.
13. Wie geht es bei dir weiter?
Ich bin mittlerweile Vater und sehr zufriedener Hausmann geworden. Das werde ich jetzt eine Weile hauptberuflich machen.