Kampf gegen Amazon: Plattform "Kaufhaus Österreich" startet
Der Online-Handel boomt. Nicht zuletzt wegen der Coronakrise. Für heuer rechnen Experten mit einem Online-Handelsumsatz von acht Milliarden Euro. Dominiert wird der Markt von Amazon, Zalando und Co. Regierung und Wirtschaft wollen dem Paroli bieten.
Wie im Frühjahr angekündigt startet jetzt dazu die neue E-Commerce-Plattform „Kaufhaus Österreich“. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck präsentierte dazu am Montag gemeinsam mit WKÖ-Präsident Harald Mahrer die Details.
Vernetzung
Die neue Plattform, die unter www.kaufhaus-oesterreich.at zu finden ist, ist eine übergeordnete Meta-Plattform. Sie soll anderen Plattformen aber vor allem kleinen, österreichischen Händlern künftig eine kostenlose Bühne bieten, wie Schramböck erklärte. Bereits vor dem Start haben sich 1000 Einzelunternehmen und neun andere heimische Plattformen auf „Kaufhaus Österreich“ registrieren lassen, so Mahrer.
Denn auch andere Plattformen wie shöpping.at oder Austrian Limited wurden in das Kaufhaus integriert, deren Einzelshops nun auch auf der neuen Meta-Pattform zu finden sind.
Ziel ist die Unterstützung regionaler Unternehmen und regionaler Produkte. „Ich kauf regional, das geht auch digital", ist der Slogan der neuen Shoppingplattform.
Werbekampagne
Dazu wird es auch eine Werbe-Kampagne geben, betonte Schramböck. „Damit soll die Aufmerksamkeit der Konsumentinnen und Konsumenten auf das "Kaufhaus Österreich" gelenkt werden und natürlich möglichst viel Traffic erzeugt werden. Schließlich geht es auch darum, bei der Eingabe in Google die Plattform „Kaufhaus Österreich“ an erster Stelle zu finden.
In den nächsten Monaten sollen "einige tausend" Händler im „Kaufhaus Österreich" aufzufinden sein, wünscht sich Mahrer. Seitens WKÖ gibt es für Händler, die sich listen lassen möchten, übrigens eine Anleitung.
Kurzbeschreibung für Firmen
Um im Kaufhaus Österreich gelistet zu werden, kann man über das Online-Branchenverzeichnis. „WKO Firmen A-Z“ Fotos und eine Kurzbeschreibung hochladen. Je besser die Daten, desto besser der Auftritt, so Schramböck.
Fotos und Informationen auf die Plattform raufladen, diese werden dann nach einem kurzen Gegencheck, ob es den Händler wirklich gibt, im "Kaufhaus Österreich" freigeschalten. Verantwortlich für die Plattform ist das Bundesrechenzentrum.
Über die Plattform werden die Konsumenten direkt mit dem entsprechenden Unternehmen vernetzt, bei dem sie die Ware bestellen wollen.
Der Zahlungsabschluss erfolge ebenfalls direkt auf der Seite der Händler und nicht auf dem "Kaufhaus Österreich". Der Händler ist dann auch für die Zustellung der Ware verantwortlich.
Geolocation
Ausgewählt kann zwischen mehreren Produktkategorien werden. Neben Bücher- Papier- und Spielwaren, Essen und Essenszustellung auch Sport- und Freizeitartikel, oder Elektro- Elektronik, Foto und Musik.
Suchen kann man neben Kategorien auch nach Bundesländern und Gemeineden. Lässt ein Konsument seine Geolocation zu, könne man auch über Geolocation suchen.