Wirtschaft

Kahlschlag bei Maschinen-Fabrik KBA-Mödling

Bei der Maschinenfabrik KBA-Mödling AG, Tochter des börsennotierten Würzburger Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer AG (KBA), wurden die Fahnen auf Halbmast gesetzt. Am Dienstag teilte die Konzernführung der Belegschaft in einer Betriebsversammlung mit, dass bis zu 460 der 760 Arbeitsplätze innerhalb eines Jahres gestrichen werden. Der Standort Ternitz (60 Arbeitsplätze) dürfte überhaupt geschlossen werden. Mit dem Abbau von bis zu 1500 der insgesamt 6200 Stellen will der angeschlagene Konzern sein Überleben sichern.

Mödling war in den vergangenen Jahren ein profitabler Standort“, heißt es in einer Resolution vom Betriebsrat und den Gewerkschaften Pro-GE und GPA. „Die Personalreduzierungen sind am falschen Standort geplant.“ Sollten diese nicht neu verhandelt werden, könnte es ab 7. Jänner zu Arbeitsniederlegungen kommen. Die KBA-Mödling stellt vor allem Wertpapier-Druckmaschinen her. Im Vorjahr wurden rund 166,5 Millionen Euro umgesetzt, das EGT betrug laut Creditreform 4,7 Millionen Euro. Eigenkapital: 47,9 Millionen Euro.

Großaktionär Hatschek

Der Niedergang des Druckmaschinenmarktes setzt Koenig & Bauer seit Jahren massiv zu. Heuer beträgt der Verlust schon 20,2 Millionen Euro, der geplante Umsatz (1,3 Milliarden Euro) wird um etwa 200 Millionen Euro verfehlt. Zweitgrößter Einzelaktionär (10,2 Prozent) ist die österreichische MKB-Holding der früheren Eternit-Dynastie Hatschek um Patron Rupert Hatschek. Seit Mitte 2006 sitzt Sohn Matthias im Aufsichtsrat der Würzburger. Er lenkt auch die Hatschek Forste im niederösterreichischen Karlsbach und die Rupertus Vermögensverwaltung. MKB hatte im Jahr 2012 Finanzanlagen in Höhe von 25 Millionen Euro in den Büchern.

Der KURIER ersuchte den KBA-Großaktionär und Aufsichtsrat Matthias Hatschek um eine Stellungnahme. Die Antwort fiel knapp aus: „Haben Sie bitte Verständnis, dass ich zu Fragen mit Koenig und Bauer keine Auskunft geben darf.“