Viel Luft nach oben in Gemeindebauten
Von Ulla Grünbacher
Wie können die Wiener Gemeindebauten kostengünstig und effizient aufgestockt werden? Antworten auf diese Frage waren beim internationalen Studentenwettbewerb „ProHolz Student Trophy 2020“ gefragt, der erstmals von der Stadt Wien (Wiener Wohnen) und Pro Holz international ausgelobt wurde. Gesucht wurden Entwürfe für Aufstockungen aus Holz für drei ausgewählte Wiener Wohnbauten der 1960er. Aus den 127 Beiträgen aus sieben Nationen hat die Jury drei Siegerprojekte und acht Anerkennungen gekürt.
Neuer Wohnraum durch Aufstockung
Die mit insgesamt 8.500 Euro dotierten Preise wurden diese Woche im Rahmen einer Preisverleihung im Festsaal der TU Wien vergeben. Wiener Gemeindebauten der Nachkriegszeit machen einen großen Teil der Bestandswohnbauten aus und bieten ein hohes Potenzial für Aufstockungen. Allein die zwischen 1950 und 1970 errichteten Gemeindebauten eröffnen durch Erweiterungen um ein oder zwei Geschoße nach oben die Möglichkeit von bis zu 7.600 neuen Wohnungen (Studie Attic Adapt 2020 von Boku Wien und alpS GmbH). Mit den schlichten Baukörpern, einheitlichen Grundrissen und der geringen Bebauungsdichte bringen die Gebäude gute Voraussetzungen für Aufstockungen mit.
Siegerprojekt Aufgewertet
Beim ersten Siegerprojekt handelt es sich um Sofia Kholodkova, Yana Shcherbakova und Katharina Kögl von der TU München. Sie haben mit „Aufgewertet“ eine Lösung für die Aufstockung der Wohnhausanlage Brunnweg 4 in Favoriten erdacht.
Siegerprojekt Wohncollage
Ebenfalls unter den Siegerprojekten ist das Konzept „Wohncollage“ von Viktoria Harzl und Fabian Lazarus von der FH Joanneum Graz. Sie haben eine Lösung für die Aufstockung der Wohnhausanlage Maroltingergasse 19–25 erarbeitet, bei der ein vorgestelltes Holzgerüst zum Einsatz kommt.
Siegerprojekt Modulus
Ebenfalls unter den Siegern: das Projekt „Modulus“ von Monika Kalinowska, Denys Karandiuk und Weronika Moscicka von der Angewandten. Die auskragenden Raumzellen verleihen dem Plattenbau Eleganz.