So verschönern Sie Ihr Zuhause
Von Ursula Horvath
Ob Regale montieren oder Fliesen verlegen, Möbel reparieren oder Lampen aufhängen – Jo Behari und Alison Winfield-Chislett wissen, wie es geht. In ihrem Ratgeber "Heimwerker-Queen" (erschienen im Dorling Kindersley Verlag) verraten die beiden, wie man das eigene Zuhause renoviert und verschönert.
Behari hat sich mit "Home Jane" auf handwerkliche Dienstleistungen spezialisiert. Das Besondere an ihrem Unternehmen: Hier sind ausschließlich Frauen am Werk. Alison Winfield-Chislett studierte Möbeldesign und arbeitete unter anderem als Miniatur-Drechslerin für Film- und Fernsehproduktionen. Im "The Goodlife Center" in London bieten die beiden Do-it-yourself-Kurse an. Dort und in ihrem neuen Buch verraten sie Tipps & Tricks wie diese:
- Stecken Sie Ihr Handy in ein durchsichtiges Jausensackerl oder einen Gefrierbeutel. Warum? Das werden Sie merken, sobald Sie den ersten Anruf bekommen und Ihre Finger gerade mit Holzleim oder Fugenmasse verklebt sind.
- Farbe auf der Haut? Versuchen Sie es mit Olivenöl, wenn sonst nichts hilft.
- Lange Haare sollte man immer zusammenbinden, damit sie sich nicht in einem Gerät verfangen können. Wenn keiner zuschaut, können Sie bei sehr staubigen Arbeiten oder zum Ausmalen der Decke eine Badehaube tragen.
- Heben Sie alte Marmelade-Gläser auf. Darin kann man Schrauben und Nägel aufbewahren.
- Auch die fleißigsten Heimwerker brauchen hin und wieder eine Pause. Wenn Sie gerade beim Ausmalen sind, sollten Sie Farbwanne und Pinsel oder Roller mit Frischhaltefolie abdecken, damit sie nicht austrocknen.
- Halten Sie ein Stück Karton an die Wand oder das Möbelstück, wenn Sie Nägel oder Haken mit einem Klauenhammer herausziehen. So verhindern Sie unschöne Druckstellen.
- Wenn Sie einen neuen Boden verlegen, sollten Sie ihrem Körper zuliebe in Kniepolster investieren. Ein um die Knie gewickeltes Paar dicker Socken ist eine gute Alternative.
- Das Bohrloch ist zu groß und jetzt sitzt der Dübel locker? Schieben Sie ein bis drei Streichhölzer hinein, schneiden Sie den Überstand ab und setzen Sie den Dübel wieder ein. Kein Pfusch, wie die Autorinnen betonen, sondern ein ganz normaler Handwerkertrick.
Nach einer Einführung in die Materialkunde, dem Dresscode für Heimwerker-Königinnen und einer Erklärung der wichtigsten Werkzeuge, beschreiben Behari und Winfield-Chislett, wie man einzelne Projekte umsetzt – vom Kleiderschrank verschönern bis zum Zimmer tapezieren. Auch für Anfänger eignet sich zum Beispiel dieser Tipp: Schrauben Sie Rollen unter ein Regal, und schon haben Sie ein bewegliches Möbelstück.
Ein Heimwerker-Klassiker, dem ein ganzes Kapitel gewidmet ist, ist das Thema Fliesen verlegen. Gute Planung ist hier besonders wichtig, denn die Position der ersten Fliesen entscheidet über das fertige Gesamtbild. Für gewöhnlich beginnt man unten und arbeitet sich Reihe für Reihe nach oben. "Kaufen Sie einen langsam trocknenden Fliesenkleber, wenn Sie zum ersten Mal Fliesen verlegen. Er verzeiht es Ihnen, wenn Sie Fliesen wieder entfernen müssen, um die Fugenbreite anzupassen", raten die Autorinnen. "Streichen Sie Kleber auf eine Fläche, die Sie in etwa 15 Minuten fliesen können." Bevor man Fliesen um Steckdosen herum verlegt, sollte man den Strom abschalten. Denn nasse Hände und Elektrizität sind keine gute Kombination. Verfugen kann man übrigens erst nach 24 Stunden, wenn der Fliesenkleber getrocknet ist. Die Fugenmasse wird nach Angaben des Herstellers angerührt und mit einer Gummispachtel aufgetragen. Überschüssige Masse kann man vorsichtig mit einem feuchten Schwamm abwischen.
Wird das Badezimmer verschönert, sollte man zwischen Fliesen und Wanne eine drei Millimeter breite Fuge einplanen, die später mit Silikon geschlossen wird. Bevor man sich an die Arbeit macht, sollte man die Kartuschenpistole ausprobieren. An der Kante eines gefalteten Kartons – zum Beispiel an einer Müsli-Schachtel – kann man ganz wunderbar üben.
Es gibt zwar Werkzeuge, mit denen man Unebenheiten glätten kann, die Heimwerker-Queens empfehlen jedoch, einfach die Fingerspitzen zu verwenden: "Füllen Sie Wasser in einen alten Joghurtbecher und geben Sie einen großen Klecks Spülmittel dazu. Tauchen Sie den Finger hinein und fahren Sie damit mittig so über die frische Silikonwulst, dass das Material zur einen Seite an der Wand und zur anderen an der Badewanne anhaftet. Sammelt sich Silikon auf Ihrem Finger, wischen Sie es mit dem Küchentuch ab. Wiederholen Sie den Vorgang, bis die Fuge zwischen Wand und Wanne komplett versiegelt ist."
Mit ihrem neuen Buch wollen die beiden Autorinnen Frauen (und Männern) die Angst vor der Bohrmaschine nehmen und ihnen Mut zum Heimwerken machen. Sie betonen aber auch, dass manche Arbeiten für Laien nicht geeignet sind – entweder weil sie zu komplex oder zu gefährlich sind, oder weil sie sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Um einen verlässlichen Handwerker zu finden, raten Behari und Winfield-Chislett, sich im Bekanntenkreis schlauzumachen: "Ein guter Handwerker hat viele Aufträge. Wenn also jemand sagt, er könne sofort beginnen, fragen Sie nach Referenzen und informieren Sie sich über seinen letzten Auftrag." Denn manchmal muss ein echter Profi ans Werk – sonst könnte man schließlich alles selbst machen.