Pflanzzeit für Bäume und Sträucher startet
Von Ulla Grünbacher
Auch wenn es in diesem Jahr noch einige sommerliche Stunden geben wird, sind die Temperaturen bereits herbstlich. Nach den heißen Tagen, in denen es in erste Linie um ausreichende Wasserversorgung im Garten gegangen ist, wird in den nächsten Wochen vor allem geerntet. Viele Gemüse- und Obstsorten sind jetzt reif.
Der Rasen wächst im Herbst zwar nicht mehr so stark, gemäht sollte er dennoch werden. Sonst knicken die Halme unter der Schneelast im Winter um und Pilze können sich ausbreiten. „Der letzte Rasenschnitt sollte bei trockenem Wetter erfolgen“, rät Sophie Jäger-Katzmann, Expertin der umweltberatung.
Zeit für den neuen Rasen
Herbst ist Pflanzzeit für Obstbäume, Sträucher und Heckenpflanzen. „Alles, was jetzt gesetzt wird, beginnt einzuwurzeln und zeigt ab Frühling bessere Erfolge “, sagt Praskac. „Aber auch Containerrosen und Hortensien können Anfang September gepflanzt werden und haben noch die Herbstblüte vor sich. Das gleiche gilt für Gräser. Diese stehen in den nächsten Wochen in voller Blüte.“
Der Stammanstrich schützt Bäume vor Minustemperaturen
Die meisten Bäume werden erst im Winter geschnitten. Doch Nussbaum und Ahorn kann man schon in den nächsten Wochen etwas zurückstutzen. Wichtig im Herbst ist der Stammanstrich. Er versiegelt die Baumstämme und verhindert, dass Wasser eindringt, bei Minustemperaturen friert und die Rinde sprengt. „Ab Mitte September können Leimringe an Obstbäumen angebracht werden“, sagt Jäger-Katzmann. Sie halten das Weibchen des Frostspanners, eines unscheinbaren Schmetterlings, davon ab, in die Baumkronen zu klettern und dort Eier abzulegen. Denn schlüpfen die Raupen im Frühling, fressen sie die Blätter der Obstbäume kahl. Besonders betroffen sind Kirschen-, Äpfel- und Zwetschkenbäume. „Im Jänner können die Leimringe dann wieder entfernt werden“, rät Jäger-Katzmann. Die abgeernteten Ruten von Himbeer- und Brombeersträuchern werden jetzt knapp über dem Boden abgeschnitten.
Laub als Dünger
Rosen werden im Herbst geschnitten, um die Entwicklung von Krankheiten und Schädlingsbefall zu verhindern. Alte, schwache und kranke Triebe werden entfernt. Um sie vor eisigem Wind im Winter zu schützen, wird der Rosenstock mit Tannenreisig abgedeckt. Stamm- und Kletterrosen können zusätzlich geschützt werden, indem ein Jutesack lose über die Krone gestülpt wird.
Blumenzwiebel werden gelegt
Die Beete werden in den kommenden Wochen nach und nach abgeräumt. „Im Blumenbeet sollte man einige Pflanzenstängel stehen lassen“, empfiehlt Jäger-Katzmann. „Denn hier überwintern Nützlinge.“Die Zwiebeln von Frühlingsblumen wie Narzissen, Tulpen, Krokussen und Schneeglöckchen kommen jetzt in die Erde – und zwar immer doppelt so tief, wie die Zwiebel oder Knolle groß ist. Dahlienknollen müssen nach dem ersten Nachtfrost ausgegraben werden, kommen ins dunkele und trockene Winterquartier und können ab April wieder in das Beet eingepflanzt werden.
Empfindliche Pflanzen rechtzeitig einwintern
Im Gemüsebeet sollten bei Tomaten- und Paprikastauden neu gebildete Blüten entfernt werden. So reifen die noch vorhandenen Früchte besser aus. In frei gewordenen Flächen im Gemüsebeet kann Gründüngung angebaut werden, zum Beispiel Klee. „Das schützt den Boden vor Frost und kann im Frühling als Dünger eingearbeitet werden“, sagt Jäger-Katzmann. Als Alternative kann frischer Kompost auf die Beete aufgebracht werden.
Empfindliche Kübelpflanzen wie Bougainvilleen, Engelstrompete und Zitruspflanzen sollten im Oktober in das Winterquartier übersiedelt werden. Einige Tage vor dem Einwintern wird die Pflanze nicht mehr gegossen, damit der Wurzelballen nicht zu nass ist. Oleander, Oliven- und Feigenbaum können noch länger im Garten bleiben, sie halten einige Minusgrade aus.