Wirtschaft/Immo

Die Kleiderschrank-Misere: Marie Kondo vs. Carrie Bradshaw

Die lange ersehnten Gastro-Öffnungen bringen viele Gründe, sich hübsch anzuziehen, damit aber auch ein leidiges Thema im Haushalt: Platz schaffen für die Sommergarderobe. Ich beschwöre meine innere Marie Kondo: Haben die Cowboy-Stiefel ihre beste Zeit hinter sich? Wie bewahrt man Plissee-Röcke am besten auf – hängend oder gerollt? Und warum habe ich davon mehr als einen? Schnell wird klar: Die japanische Aufräum-Expertin entspricht nicht meinem Style. Mir schwebt da Amüsanteres vor: Carrie-Bradshaw-Like hüpfe ich in alten Lieblingssachen durch die Wohnung. Statt den besten Freundinnen mit einer Flasche Schampus, steht mir die jetzt Achtjährige mit einer Packung Schokokekse bei.

E. ist begeistert von meiner Fashion-Show und macht euphorisch mit. Sie ahnen es – die Sache war lustig, aber wenig konstruktiv. Denn nun muss ich nahezu alles aufbewahren. E. sagt, das Pailletten-Kleid will sie später mal anziehen. Die tollen High-Heels muss ich unbedingt behalten, damit sie darin mal tanzen kann. Da ich selbst der original 70er-Jahre Wildlederjacke meiner Mama nachtrauere, kann ich ihr nicht widersprechen. Aufbewahren ist schließlich nachhaltig und Vintage total angesagt. Marie Kondo würde schimpfen. Und ich gelobe, in Zukunft weniger einzukaufen.

nicole.zametter@kurier.at

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