Junges Architekturbüro gewinnt Ausschreibung für Mirabellplatz
Von Theresa Kopper
Ab 2023 dürfte es für die Anwohner rund um den Mirabellplatz laut werden. Dann starten nämlich die Bauarbeiten für Salzburgs größtes Verkehrsprojekt: der Bau der Regionalstadtbahn S-LINK, eine Verlängerung der Lokalbahn vom Hauptbahnhof über Salzburg Süd nach Hallein. In einem ersten Schritt wird unter anderem eine neue S-Link Haltestelle am Mirabellplatz entstehen, und zwar nach den Plänen des Salzburger Architekturbüros dunkelschwarz ZT GmbH.
EU-weite Ausschreibung
In einer EU-weiten Ausschreibung konnte sich das junge Büro rund um Hannes Sampl, Michael Höcketstaller und Erhard Steiner durchsetzen. „Obwohl wir eigentlich nicht damit gerechnet haben“, sagt Höcketstaller im Gespräch mit dem KURIER. Immerhin sei die internationale Konkurrenz groß gewesen, Mitbewerber seien zum Teil große Büros mit viel Erfahrung im Bereich Infrastruktur und U-Bahn-Bau gewesen.
Architekturbüro dunkelschwarz ZT
„Dass wir den Zuschlag aber bekommen haben, war umso schöner. Auch weil wir unseren Lebensmittelpunkt schon seit langer Zeit in der Salzburger Innenstadt haben und der Mirabellplatz praktisch direkt vor der Tür unseres Büros liegt.“ Was ihren Entwurf so besonders macht? „Wir wollten, dass die historische Bedeutung des Platzes im Vordergrund bleibt.“ Deshalb habe man weniger oberirdische Elemente geplant, als es die Ausschreibung gefordert hat.
Dezenter Entwurf
„Ursprünglich vorgesehene Verkaufsflächen haben wir einen Stock tiefer in die Verteilerebene gepackt, Überdachungen bewusst dezent gehalten“, erklärt Höcketstaller. Auch bei besagter Verteilerebene habe man eigene Überlegungen einfließen lassen. „So haben wir eine Verbindung zwischen den Abgängen hergestellt und entlang des Weges Geschäfte und Ticketverkauf angeordnet.“ Dadurch hätte diese Zwischenebene eine völlig neue Bedeutung bekommen.
Zuschlag für Mega-Projekt
Ein unkonventioneller Zugang also, den die drei Architekten vermutlich auch ihrer noch überschaubaren Erfahrung bei Infrastrukturprojekten zu verdanken haben. Dadurch habe man sich getraut, einige Punkte der Auslobung zu hinterfragen und in gewissen Punkten anders zu agieren als die Mitbewerber. „In diesem Fall war das sicher kein Nachteil“, meint Höcketstaller. Kein Nachteil ist der Zuschlag des Mega-Projekts auch für die Zukunft des jungen Büros, wenngleich es natürlich viel Arbeit bedeutet. „Mit unseren vier Mitarbeitern schaffen wir das Arbeitspensum derzeit aber noch sehr gut. Wenn es nicht mehr geht, werden wir natürlich reagieren.“ Allzu lange dürfte das vermutlich nicht mehr dauern, immerhin hofft man nun auch, den Auftrag für weitere Stationen des S-LINK zu bekommen.