Möbel-Upcycling: So wird das Massenprodukt zum Designobjekt
Von Nicole Zametter
Tupfen oder Wischen? Während ich mich brav an die Anweisung der Expertin aus dem Laden halte, ist J. schon nach wenigen Minuten überzeugt: „Das Tupfen können wir uns bestimmt sparen“, und beginnt fröhlich mit dem Schwamm wischend, die Farbe aufzutragen. Wir haben uns für das Wochenende Großes vorgenommen: Der Schlafzimmerschrank soll gestrichen werden. Aubusson Blau statt in die Jahre gekommenes Weiß. Mit Kreidefarbe gelingt das Upcycling Projekt jedoch kinderleicht, lautet das überzeugende Versprechen der Werbung. Ohne Abschleifen oder andere Vorbehandlung.
Nach dem ersten Durchgang haben wir zwei sehr unterschiedliche Schrankseiten: J.’s wild gewischte, meine sorgfältig getupfte. „Was, wenn der Unterschied auch nach dem zweiten Anstrich bleibt?“ frage ich besorgt. Vollkommen unbegründet, wie sich eine Stunde später zeigt: Alle sieben Schranktüren sind gleichmäßig blau und wunderschön. Das Beste daran: Inklusive neuer Türgriffe und Material hat unser „Designerschrank“ weniger als hundert Euro gekostet. „Na also, “ sagt J. sichtlich zufrieden „was streichen wir als nächstes?“ Das antike Nachtkästchen kommt jetzt dran. Wie uns das gelingt, erfahren Sie übrigens morgen in der Immo Covergeschichte.
nicole.zametter@kurier.at