Wirtschaft

Immer weniger wohnen in eigenen vier Wänden

Immer weniger Menschen leben hierzulande in den eigenen vier Wänden und immer mehr in einer Mietwohnung. Aktuell ist fast jeder Vierte (23 Prozent) in einer Mietwohnung daheim, 2005 waren es nur 13 Prozent gewesen. Im eigenen Haus lebten zuletzt nur noch 45 Prozent, nach noch 55 Prozent vor acht Jahren. Und in einer Eigentumswohnung sind heute 12 Prozent der Österreicher zu Hause, nach 13 Prozent im Jahr 2005. Vor allem Besserverdiener können sich Eigentum leisten, ist das Ergebnis einer neuen Umfrage von Spectra für das Institut für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT).

Der Anteil der Menschen, die in einer Genossenschaftswohnung (ohne oder mit Kaufoption) ist von 7 auf 11 Prozent gestiegen. Als Gemeindewohnungs-Mieter outeten sich 6 (5) Prozent. Zwei Prozent leben nach eigenen Angaben in einem gemieteten Haus, 2005 war es ein Prozent.

Alter und Einkommen ausschlaggebend

Vor allem jüngere Menschen wohnen in einer gemieteten Behausung: 36 Prozent der 15- bis 29-Jährigen, aber nur 13 Prozent der Über-50-Jährigen. Umgekehrt leben nur 28 Prozent der 15- bis 29-Jährigen in einem Haus, bei den Über-50-Jährigen sind es 56 Prozent.

Eigentum können sich wie erwartet vor allem Menschen mit höherem Einkommen leisten. Während 62 Prozent der Besserverdiener im eigenen Haus leben, sind es nur 33 Prozent der Personen mit geringem Einkommen, bei Haushalts-Netto-Einkommen zwischen 1500 und 3000 Euro sind es 51 Prozent - und bundesweit im Schnitt wie erwähnt 45 Prozent. 17 Prozent der Personen mit mehr als 3000 Euro Haushalts-Netto-Einkommen leben in einer Eigentumswohnung. In Gemeindewohnungen sind 10 Prozent der Personen mit geringem Einkommen daheim, in der Einkommensklasse 1500 bis 3000 Euro vier Prozent und bei Haushalten über 3000 Euro nach eigenen Angaben Null Prozent.

Stadt-Land-Differenz

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Stark korreliert die jeweilige Wohnform auch mit der Größe des Wohnorts - es zeigen sich also die typischen Stadt-Land-Unterschiede. Während 63 Prozent der ländlichen Bevölkerung und 50 Prozent der Kleinstädter im eigenen Haus leben, sind es nur 16 Prozent der Städter oder - bezogen auf Wien - Großstädter.

47 Prozent der Städter und 34 Prozent der Großstädter wohnen in einer Mietwohnung, 14 Prozent der Großstädter (Wiener) in einer Gemeindewohnung.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

55 Prozent der Befragten leben nach eigenem Bekunden bereits in der von ihnen gewünschten Wohnform. Von den 45 Prozent, die noch nicht in ihrer bevorzugten Wohnform daheim sind, wünschen sich wie folgt zu wohnen: 59 Prozent im eigenen Haus, 28 Prozent in einer Eigentumswohnung, sechs Prozent in einer Genossenschaftswohnung (4 Prozent mit, 2 Prozent ohne Kaufoption) und jeweils zwei Prozent in einer Miet- oder Gemeindewohnung bzw. in einem gemieteten Haus.

Die Feldarbeit für die Erhebung fand bereits im Herbst statt und richtete sich an 1000 Personen, repräsentativ für die heimische Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren (7,1 Mio. Menschen).