Wirtschaft

"Für Immobilienentwickler lautet die Devise durchtauchen"

Hohe Zinsen und sinkende Bewertungen. Immobilienentwickler haben derzeit wenig Grund zur Freude. Dazu kommen schwierige Finanzierungsbedingungen, die auch die Käufer ausbleiben und die Transaktionen einbrechen lassen.  

"Für die meisten lautet die Devise durchtauchen. Es trifft die Branche als Ganzes", sagt der Ökonom Michael Klien vom WIFO: "Die Frage ist, wer durchhalten kann." Klien rechnet damit, dass die Flaute am Markt noch bis ins nächste Jahr hinein anhalten wird. 

Entspannung in Sicht

Entspannung zeichnet sich aber bereits ab. Die EZB dürfte, weil die Inflation im Euroraum spürbar nachgelassen hat, früher als erwartet die Zinsen senken. Manche Beobachter rechnen mit ersten Zinsschritten bereits im Frühjahr. "Das wird sich stabilisierend auf die Transaktionen und auf die Preise auswirken", sagt Klien. 

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Auch bei den Baukosten stehen die Zeichen auf Entspannung. Rückgänge zeichnen sich bereits ab oder seien zum Teil schon eingetreten, sagt der Ökonom. Dass es auch im noch zu weiteren Pleiten kommt, sei aber zu erwarten: "Selbst wenn die Zinsen sich ein bisschen nach unten bewegen, sind sie für einige Entwickler immer noch zu hoch."

Effekte "einigermaßen begrenzt"

Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen und die Effekte auf die Bauwirtschaft der Immobilienpleiten seien  "einigermaßen begrenzt". Viele Projekte, vor allem solche in guten Lagen, würden weiterverkauft und weitergeführt. "Die Frage ist nur, wer sie fertig baut und wem sie gehören", sagt Klien. 

Darüber hinaus habe niemand Interesse daran, dass Baustellen liegen blieben. Auch weil es wesentlich schwieriger sei,  eine unfertige Baustelle zu verwerten als ein fertiggestelltes Projekt. 

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Kein Preisverfall

Von einem Preisverfall bei Immobilien könne man in Österreich auch trotz der Turbulenzen im Immobiliensektor nicht sprechen, sagt Klien. Es habe eine leichte Abschwächung gegeben, die Preise für Wohnimmobilien seien aber noch deutlich über dem Niveau vor der Corona-Krise: "Wirklich große Preisnachlässe auf breiter Basis oder gar zweistellige Rückgänge hat es nicht gegeben."