Wirtschaft

Früherer Verbund-Chef Anzengruber berät ÖBAG

Der frühere Verbund-Vorstandschef Wolfgang Anzengruber wird Teil des Beteiligungskomitees der ÖBAG - ein beratendes Organ, das etwaigen neuen Beteiligungen oder Garantien zustimmen muss. Die Staatsholding will so ihre Expertise in den Bereichen Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien sowie Zukunftsthemen stärken, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung.

"Die ÖBAG hat eine historische Chance, wichtige Kursanpassungen einzuleiten und so entscheidend zur Weiterentwicklung der österreichischen Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen", wurde Anzengruber zitiert. "Ich freue mich, meine Erfahrungen in enger Zusammenarbeit mit der ÖBAG im Sinne des Standorts Österreich weiterzugeben." ÖBAG-Alleinvorstand Thomas Schmid hob die Qualifikationen Anzengrubers in den Bereichen Infrastruktur und erneuerbare Energien hervor.

Beteiligungskomitee

Das Beteiligungskomitee, in das Anzengruber einzieht, wurde im Zuge der Reform der früheren ÖBIB zur ÖBAG geschaffen. Es fungiert als unabhängiges Expertengremium und hat eine beratende Funktion - für den Vorstand, den Aufsichtsrat und auch Minister. Etwaige Zukäufe oder das etwaige Eingehen von Garantien braucht die Zustimmung des Beteiligungskomitees. Es besteht grundsätzlich aus fünf bis neun Mitgliedern.

Derzeit sind es sieben Mitglieder. Neben Anzengruber sind das: Klemens Breuer, CEO vom Bankhaus Lampe; Stefan Hamm, Vorstand der Tyrol Equity, Kari Järvinen, Gründer der Solidium Oy, der erfahrene Banker Michael Mendel (Aufsichtsratsvorsitzender der Heta); Pål Raaum, Gründer und Chairman PRE Management Bolig AS und PRE CHINA Management AS sowie Ex-OMV-Aufsichtsratschef Wolfgang Berndt.

Die ÖBAG

Die staatliche Beteiligungsholding ÖBAG verwaltet elf staatliche Beteiligungen, darunter jene an der OMV, Telekom, Post, Verbund und den Casinos Austria. Die Beteiligungen haben aktuell einen Gesamtwert von 26,6 Mrd. Euro.

Laut Schmid handelt es sich dabei um ein Rekordhoch - nicht zuletzt durch die Performance des Verbund-Konzerns. "Nach einem bewegten Jahr an den internationalen Börsen leisten die ÖBAG und ihre Beteiligungsunternehmen weiterhin einen wichtigen Beitrag zum Kapitalmarkt", so Schmid, der sich im Vorjahr oft persönlich in den Schlagzeilen wiederfand. Dabei ging es unter anderem um Vorwürfe in der Casinos-Affäre. Der ÖBAG-Chef bzw. dessen Anwalt wies stets alle Vorwürfe zurück, es gilt die Unschuldsvermutung. Die Opposition forderte mehrfach seine Abberufung und die Implementierung eines Zweiervorstands.

"Unser erklärtes Ziel ist es, durch aktives Beteiligungsmanagement einen Mehrwert für den Wirtschaftsstandort zu schaffen und gerade in turbulenten Zeiten durch unsere Beteiligung für Stabilität und Planbarkeit für die Unternehmen zu sorgen", betonte Schmid heute.