Flughafen Wien als "Airport-City"
Von Andrea Hodoschek
30 Prozent der rund 625 Umsatzmillionen erwirtschaftet die Flughafen Wien AG bereits im „Non-Aviation-Geschäft“. Am Gewinn, der für 2014 mit über als 75 Millionen Euro angepeilt wird, ist der Anteil von Mieten, Shopping, Hotel, Parken und Werbung aber wesentlich höher. Dieser Bereich ist deutlich lukrativer als die Einnahmen aus Starts und Landungen.
"Wir wollen den Flughafen im Gleichklang mit den großen, internationalen Airports immer stärker zur Airport-City entwickeln", skizziert Flughafen-Vorstand Günther Ofner das strategische Ziel. Dem man heuer mit Investitionen von rund 110 Millionen Euro einen Schritt näher rücke.
Flug-/Bahn-Tickets
Im Sommer soll der neue ÖBB-Bahnhof fertiggestellt werden. Spätestens Ende 2015 soll der Flughafen an die Fernzüge der ÖBB aus dem Westen über den neuen Hauptbahnhof angebunden werden. Vorstand Julian Jäger erwartet sich davon "mehrere 10.000 Passagiere pro Jahr zusätzlich".
Ab Linz ist der Flughafen dann in einer Stunde und 25 Minuten erreichbar, ab Salzburg in zwei Stunden und 25 Minuten. ÖBB und AUA verhandeln bereits über Kombi-Tickets für Bahn und Flug. Und über die Möglichkeit, dass die Passagiere bereits an Schaltern auf den Bundesländer-Bahnhöfen für den Abflug einchecken können.
Der Bau der dritten Start- und Landepiste, der mehr als eine Milliarde Euro kosten würde, verschiebt sich um etwa drei Jahre nach hinten. Weil die Airlines immer größere Flugzeuge einsetzen, steigt die Zahl der Starts und Landungen nicht mehr so rasch. Die beiden alten Pisten haben eine Kapazität von 320.000 Flugbewegungen, im Vorjahr wurden nur 231.179 Starts und Landungen gezählt. Für 2014 wird ein Passagierplus von lediglich ein bis drei Prozent kalkuliert, die Zahl der Flugbewegungen dürfte stagnieren.
Die Aktionäre können sich für 2013 über eine leicht höhere Dividende freuen. Die Nettoverschuldung soll heuer unter 600 Millionen fallen. Die Kosten für den neuen Check-in 3 (Skylink-Debakel) konnten Ofner und Jäger von befürchteten 830 auf 725 Millionen Euro reduzieren. Mehr als 30 Millionen Euro wurden als Schadenersatz zurückgeholt.