Wirtschaft

Flüchtiger Wirecard-Manager Masalek soll Braun 14 Millionen Euro schulden

Der Wirecard-Krimi ist um eine Facette reicher. Laut Süddeutscher Zeitung  soll Konzernchef Markus Braun im Dezember 2017 über seine Firma MB Beteiligungs GmbH seinem Vorstandskollegen Jan Marsalek einen privaten Kredit in Höhe von 50 Millionen Euro gewährt haben. "Der Vertrag, von Marsalek am 18. und von Braun am 19. Dezember 2017 unterzeichnet, enthielt nicht mal irgendeine Sicherheit. Wofür auch? Marsalek sei seine Sicherheit gewesen, soll Braun der Staatsanwaltschaft München I vor einigen Wochen bei einer Vernehmung erzählt haben", schreibt die SZ.

Laut Ermittlern sol Marsalek das 50 Millionen Euro Darlehen nicht vollständig zurückgezahlt haben und Braun noch 14 Millionen Euro schulden". Doch Marsalekt ist auf der Flucht und soll sich in Russland aufhalten. Angeblich wollen Braun und Marlsalek einen Lebensmittel-Lieferservice aufziehen. Laut Kreditvertrag war Marsalek verpflichtet, seinem Geldgeber Braun über die ordnungsgemäße Verwendung des Darlehens Bericht zu erstatten.

Wei der KURIER berichtete, hatte der Wiener Marsalek zwei Fluchthelfer: den ehemaligen BVT-Abteilungsleister W. und den Ex-FPÖ-Nationalrat Thomas Schellenbacher.

Braun selsbt musste damals laut SZ einen privaten Kredit in Höhe von 150 Millionen Euro an die Deutschen Bank zurückzahlen.

"Einen Teil des Geldes der Deutschen Bank soll Braun dafür genutzt haben, Marsalek den Privatkredit über die 50 Millionen Euro zu gewähren. Doch Marsalek ließ sich Zeit mit der Rückzahlung, 47 Millionen Euro standen seinerzeit noch offen. Im Dezember 2019 soll es darüber zum Streit zwischen Braun und Marsalek gekommen sein. Die Staatsanwaltschaft soll Braun bei Vernehmungen vor einigen Wochen auch zum Privatkredit befragt haben.

Demnach soll Braun das fehlende Geld zurückgefordert haben. Marsalek habe erklärt, das gehe nicht so schnell. Er soll aber vorgegeben haben, dass 47 Millionen Euro auf einem Treuhandkonto einer Gesellschaft auf der Isle of Man liegen.

Nach Erkenntnissen der Ermittler soll Braun nichts anderes übriggeblieben sein, als sich für die Rückzahlung seines Deutsche-Bank-Darlehens auch einen Kredit im eigenen Konzern zu besorgen, bei der Wirecard Bank.  Den musste er am 1. April 2020 wieder zurückzahlen. An diesem Tag soll Marsalek 35 Millionen Euro an die MB Beteiligungs GmbH zurückgezahlt haben. Dieses Geld wiederum soll sich Marsalek mit Brauns Hilfe bei Wirecard besorgt haben.

Wirecard soll Ende März 2020 einer Firma in Asien einen Kredit über 100 Millionen Euro gewährt haben. Ein Teil davon soll über Litauen und die besagte Gesellschaft auf der Isle of Man an Marsalek und von diesem an Braun weitergeleitet worden sein. So steht es im Haftbefehl gegen Braun. Wurden Firmengelder abgezweigt, um einen Privatkredit zu bedienen? Der Ex-Wirecard-Chef will davon laut SZ nichts gewusst haben. Er bleibt laut Justizakten bei seiner Version. Marsalek habe ihn auch hier getäuscht. Braun soll dabei auch viel Geld verloren haben.