Wirtschaft

Finanzen: Die Österreicher sind Vize-Europameister

Erstaunlich: Die Österreicher glänzen laut einer aktuellen europaweiten Umfrage mit ihrem Finanzwissen – nur die Finnen, Briten und Iren wären demnach in Geldfragen noch besser beschlagen.

Immerhin 55 Prozent der Österreicher fühlen sich in der Lage, ihre Finanzangelegenheiten großteils selbst zu verwalten und holen nur bei komplexen Angelegenheiten Rat ein (Pensionsvorsorge, Aktieninvestments).

Weitere 26 Prozent sehen sich imstande, sogar das selbstständig zu erledigen.

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Die wichtigste Bildungsquelle in Finanzfragen ist laut der Umfrage übrigens mit weitem Abstand die Familie (60 Prozent), noch vor der Schule (52 Prozent) und der Hausbank (35 Prozent, Mehrfachnennungen waren möglich).

Satten 90 Prozent der heimischen Bevölkerung ist es ein Anliegen, ihren Kindern einen vernünftigen Umgang mit Geld beizubringen.

Sparen für den Fall

Rechtzeitig d'rauf schauen, dass man es hat, wenn man es braucht: Dieser Devise folgen Herr und Frau Österreicher in ihrem Sparverhalten. Drei Viertel der Bevölkerung schaffen es, monatlich etwas zur Seite zu legen.

Wie viel, das ist allerdings sehr unterschiedlich: Bei je einem Viertel der Befragten sind es weniger als 5 Prozent, zwischen 5 und 10 Prozent oder sogar mehr als 10 Prozent ihres Monats-Gehalts.

Und wofür? Vor allem für Ausgaben, die überraschend auf sie zukommen könnten.

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Aufs Zahlen vergessen

Das sind Ergebnisse des „European Consumer Payment Report 2019“, für den der Inkasso-Dienstleister Intrum 24.004 Konsumenten in 24 Ländern Europas befragen ließ. In Österreich waren es mehr als 1.000 Frauen und Männer ab 18 Jahren.

Nicht nur beim Wissen (Platz 4 von 24), auch bei der Zahlungsmoral (Platz 3) und Ersparnisbildung (Platz 5) sowie der Unabhängigkeit von Krediten (Platz 9) schafft Österreich gute Platzierungen.

In Summe reichen diese Teilergebnisse in der Gesamtwertung („Finanzielles Wohlergehen“) für den Vize-Europameistertitel, knapp hinter dem Nachbarn Deutschland. Schlusslicht sind wenig überraschend die krisengeprügelten Griechen.

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Rechnungen bleiben hierzulande eher aus Schludrigkeit denn aus Geldmangel unbezahlt: Laut der Umfrage ist es 32 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher im abgelaufenen Jahr passiert, dass eine oder mehrere Rechnungen liegen blieben.

58 Prozent hatten schlicht darauf vergessen, in 40 Prozent der Fälle waren die Betroffenen gerade knapp bei Kasse.

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Überraschend ist die Prioritätenliste, welche der monatlichen Zahlungen in Österreich als besonders wichtig beurteilt werden. Gas, Strom und Wasser (80 Prozent) stehen hier auf Platz eins.

Gleich dahinter kommen aber schon die Internet- und Breitbandkosten (57 Prozent), noch vor der Miete (56 Prozent), Arztrechnungen (41 Prozent) oder Kinderbetreuungskosten (17 Prozent).

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„Dass Internetkosten vor den Miet- oder Kinderbetreuungskosten rangieren, wäre noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen“, kommentierte Wolfgang Teller, Managing Director Intrum Austria.