Wirtschaft

Fiat investiert 1 Mrd. Euro in kriselndes Stammwerk

Fiat investiert mitten in der europäischen Autokrise nun doch eine Milliarde Euro in sein Stammwerk im norditalienischen Mirafiori.

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Nach einer dreijährigen Hängepartie gab Fiat-Chef Sergio Marchionne am Mittwoch etwas überraschend grünes Licht für die Ausgaben. Sie sollen unter anderem den Bau eines Maserati-Geländewagens ermöglichen.

Die Gewerkschaften reagierten erfreut. Sie hatten nicht ausgeschlossen, dass Fiat seine Produktion in die USA verlagern könnte, weil der Markt in Europa seit sechs Jahren schrumpft. Fiat hat bereits ein starkes Standbein in den Vereinigten Staaten: Das Unternehmen kontrolliert den drittgrößten US-Autobauer Chrysler.

An nur drei Tagen im Monat wird gearbeitet

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Die knapp eine Milliarde Euro will Fiat bis Ende 2014 in Mirafiori investieren. Das Werk gehört mit einer Kapazität von 300.000 Fahrzeugen jährlich zu den größten in Europa. Wegen der Absatz-Krise ist die Auslastung aber dramatisch gering: 2011 wurden dort lediglich knapp 63.000 Autos gebaut, seit April 2012 wird nur an drei Tagen im Monat gearbeitet.

Insgesamt hat Fiat fünf Werke in Italien, alle haben ähnliche Probleme. Im Gegensatz zu manchen Rivalen hat Fiat aber auf Werkschließungen verzichtet. General Motors will sein Opel-Werk in Bochum und Ford seines im belgischen Genk schließen. Experten gehen davon aus, dass möglicherweise mit Ausnahme von Volkswagen auch die meisten anderen Hersteller zu ähnlich harten Maßnahmen gezwungen sein werden.