Experte: Embargo auf russisches Öl wirkt sich kaum aus
Das EU-Embargo und ein Preisdeckel auf russisches Rohöl, die ab Montag gelten sollen, dürften sich nur wenig auf Österreich auswirken, schätzt der Energie-Experte Walter Boltz im Ö1-"Morgenjournal". Österreich importiere schon länger kaum mehr Erdöl aus Russland. Der ehemalige E-Control-Chef rechnet aber mit leichten Preisaufschlägen. Bei Diesel, Benzin und Heizöl könnten die Preise für einige Wochen auch stärker steigen - Boltz sprach von fünf bis zehn Prozent.
Embargo tritt inkraft
Zum Wochenstart tritt ein weitgehendes Embargo der Europäischen Union (EU) auf russisches Erdöl, das via Seeweg angeliefert wird, in Kraft. Zudem will die EU mit anderen großen Ländern eine Preisobergrenze für russisches Erdöl durchsetzen. Beides soll Russland finanziell treffen und ist eine Reaktion auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Welche Gegenmaßnahmen Russland ergreifen wird, ist noch offen, erinnert Boltz.
Im Februar soll das EU-Embargo auch auf Diesel und Benzin aus Russland ausgeweitet werden. Auch hier rechnet Boltz mit Preiserhöhungen zwischen zehn und zwanzig Prozent während ein bis zwei Monaten.
Der ab Montag geltende Preisdeckel von 60 Dollar pro Barrel (159 Liter) für Öl aus Russland werde das Land kommerziell kaum Treffen. Zuletzt habe russisches Rohöl (Sorte Urals) rund 64 Dollar gekostet, so der Energie-Experte weiter.