Wirtschaft

Europa steht am Rande des Abgrunds

Monate hat es gedauert, bis Europas Politiker den Wählern die Wahrheit gesagt haben. Gegen besseres Wissen wurde permanent beschwichtigt, ignoriert und die Bürger einfach frech belogen. Jetzt sind wir so weit, dass Wirtschaftsforscher und EU-Kommission das gefürchtete Wort "Rezession" in den Mund nehmen. Der Stillstand der Realwirtschaft als Folge des Teufelskreises, in den verantwortungslose Politiker Europa manövriert haben.

Diesmal sind im Gegensatz zu 2008 nicht wildgewordene Kapitalmärkte, skrupellose Banker und Ratingagenturen schuld am Desaster. Sondern ausschließlich Europas fahrlässige Schuldenpolitik, die nun die Realwirtschaft nach unten zieht. Unternehmen trauen der Politik zu Recht nicht mehr, fahren ihre Investitionen zurück, Aufträge brechen weg, die Arbeitslosigkeit beginnt zu steigen und alle Wachstumsprognosen sind Makulatur.

Die Finanzkrise hatte ähnliche Auswirkungen auf die Basiswirtschaft, nur mit einem großen Unterschied. Damals hatten die Staaten noch die Mittel, die Krise durch öffentliche Investitions- und Stützungsprogramme abzufedern. Österreich gelang es zum Beispiel, durch subventionierte Kurzarbeit Kündigungswellen in größerem Ausmaß zu verhindern.

Jetzt sind die Staatskassen leer, Europa hat kein Geld mehr für Konjunkturprogramme. Denn neue Schulden wären auch für die Haushalte jener Staaten, die überhaupt noch Geld zu halbwegs realistischen Konditionen bekommen würden, derart teuer, dass diese niemals mehr finanzierbar sind. Die große Hoffnung sind die Bürger. Sollten die Konsumenten, völlig verunsichert von den Lügen der Politik, mit Angstsparen beginnen und ihre Ausgaben zurückschrauben, dann gute Nacht. Dann wird das keine Rezession, sondern ein Absturz in die Katastrophe.

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