Wirtschaft

Engpässe bei Importen aus China nach Europa

Die Häfen überfüllt, die Frachtschiffe auf Monate hin ausgebucht, horrende Preisaufschläge für die Beförderung: Europäischen Unternehmen, die auf Einfuhren aus China angewiesen sind, müssen sich auf lange Wartezeiten einstellen. Wie der Spiegel schreibt, verhängen erste Reedereien einen Buchungsstopp für Importe aus China, weil die Fracht-Kapazitäten ausverkauft sind und die Lieferketten stocken. „Es ist alles auf dem Wasser, was schwimmen kann“, zitiert das Magazin den Manager eines deutschen Logistik-Konzerns.

Horrende Preise

Wer dennoch bestellt, muss zum Teil horrende Lieferpreise bezahlen. Nicht nur für den Seeweg, sondern auch beim Schienentransport. Einen Standardcontainer mit dem Zug aus dem chinesischen Wuhan nach Deutschland zu bringen, kostet derzeit bei manchen Anbietern 8.350 Dollar (7.042 Euro). Für den Lkw-Transport von Wuhan nach Deutschland werden für 20 Tonnen Ladung inzwischen 28.880 Euro verlangt. Die Fahrt dauert rund 15 Tage.

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Schutzausrüstung

Die Lieferengpässe könnten wieder dazu führen, dass in Europa Schutzausrüstung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie knapp wird. „Schutzkleidung kommt zu 99 Prozent aus Asien“, sagt Michael Koch, Projektmanager beim Medizin-Großhändler Medika zum Spiegel. Das chinesische Neujahrsfest am 12. Februar 2021 bedeute „sechs Wochen keine Produktion und acht bis zehn Wochen keine neue Ware aus China. Das werden wir merken“.

Rekord-Abhängigkeit

Die Abhängigkeit Europas von Importen aus China stieg im Corona-Jahr auf ein Rekordniveau. Vor allem die hohe Nachfrage nach medizinischen Produkten und Elektronik sorgen für einen kräftigen Importzuwachs. So stiegen in Deutschland die Einfuhren aus China von Jänner bis September um mehr als fünf Prozent auf 85,2 Mrd. Euro. Umgekehrt brachen die deutschen Exporte nach China um 9 Prozent ein.