Wirtschaft

Einigung im Handel: Gehälter steigen um 8,43 Prozent

In der siebenten Verhandlungsrunde war es am Mittwoch endlich so weit. Vertreter von Arbeitgebern und Arbeiternehmern einigten sich auf einen neuen Kollektivvertrag für den Handel. Die Gehälter der 430.000 Angestellten werden zwischen 8,3 und 9,2 Prozent erhöht, teilte die Gewerkschaft GPA am Mittwochabend mit. Im Schnitt steigen die Gehälter um 8,43 Prozent. Die Lehrlingseinkommen steigen um 10 Prozent. Auch das Mindestgehalt für Berufseinsteiger liegt nun mit 2.124 Euro deutlich über 2.000 Euro. 

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Man habe die von den Arbeitgebern vorgeschlagenen Einmalzahlungen vom Tisch bekommen und einen dauerhaft wirksamen Gehaltsabschluss erreicht, sagte GPA-Chefverhandlerin Helga Fichtinger. Leider habe es noch keine Bereitschaft der Arbeitgeber gegeben über Elemente der Arbeitszeitverkürzung zu reden. 

Man habe im Sinne einer funktionierenden Sozialpartnerschaft einen Kollektivvertragsabschluss erreicht, sagt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Chefverhandler der Arbeitgeberseite. Wichtig sei, dass es zu keinem Zweijahresabschluss gekommen sei, weil das den Handlungsspielraum für 2024 eingeschränkt hätte. Der Handelsverband sieht die Tarifanpassung "auf absoluter Oberkante", wie es in einer Aussendung hieß.

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Warnstreiks

Die Gewerkschaft hatte zuletzt mit Warnstreiks den Druck erhöht. Sie forderte zuletzt einen gestaffelten Gehaltsabschluss zwischen 8,48 und 9,38 Prozent. Das letzte Angebot der Arbeitgeber lag bei 8 Prozent. Die rollierende Inflation lag bei 9,2 Prozent.

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Beim Handels-KV geht es um die Gehälter von 430.000 Angestellten und 15.000 Lehrlingen. Es ist der größte Branchen-Kollektivvertrag in Österreich. Knapp zwei Drittel sind Frauen, im Einzelhandel liegt der Frauenanteil noch etwas höher. Knapp 60 Prozent der Frauen im Handel arbeiten Teilzeit, bei Männern liegt die Teilzeitquote bei nur rund 13 Prozent.

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