Wirtschaft

Drei-Liter-Motoren: Audi muss Software updaten

Die Volkswagen-Tochter Audi und die US-Umweltbehörden Environmental Protection Agency (EPA) und California Air Resources Board (CARB) haben sich auf eine Lösung bei der AECD-Software für die US-Version des V6 TDI 3.0-Liter-Motors geeinigt. Das ist das Ergebnis von Gesprächen einer Delegation der Audi AG mit EPA und CARB.

"Audi schätzt den Aufwand dafür auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag", heißt es in einer aktuellen Mitteiliung des Ingolstädter Fahrzeugherstellers. Im Mittelpunkt des jüngsten Gesprächs stand laut Audi die "Notice of Violation" (Anmerkung der Redaktion: Bekanntmachung einer Rechtsverletzung) vom 2. November, in der Audi mitgeteilt wurde, dass das zusätzliche Emissionskontrollsystem Auxiliary Emission Control Devices (AECD) bei der US-Typzulassung nicht ausreichend erklärt und offengelegt worden sei.

"Das wird nun mit der aktualisierten Software und der Dokumentation nachgeholt. Die aktualisierte Software wird aufgespielt, sobald sie von den Behörden freigegeben ist", heißt es weiter. "Betroffen sind die drei Marken Audi, Porsche und Volkswagen." Nachsatz: "Audi bestätigt, dass insgesamt drei AECD im Rahmen der US-Zulassungsdokumentation nicht offengelegt worden waren."

Vermeidung von Verunreinigungen

Bei einem AECD handelt es sich um die Temperatur-Konditionierung des Abgasreinigungs-Systems. Bei den beiden anderen handelt es sich um AECD zur Vermeidung von Ablagerungen am Ad-Blue-Dosierventil sowie der Verunreinigung des SCR-Katalysators durch unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC-Poisoning).

"Eines der beiden Devices wird nach geltender US-Gesetzgebung als 'Defeat Device' (Schummelsystem, Anm.) betrachtet", bestätigt der Autobauer. "Es handelt sich dabei konkret um die Software für die Temperatur-Konditionierung des Abgasreinigungs-Systems." Audi vereinbarte laut eigenen Angaben mit den Umweltbehörden weitere Schritte der Zusammenarbeit, bei denen die konkreten Maßnahmen erarbeitet werden.

Audi sagte Kooperation zu

Audi sagte auch zu, weiter transparent und umfassend zu kooperieren. Im Fokus stehen dabei rasche, unkomplizierte und kundenfreundliche Lösungen.

"Der freiwillige Verkaufsstopp für die Modelle mit dem V6 TDI-Dieselmotor, den die drei betroffenen Konzernmarken vorsorglich beschlossen hatten, wurde bis auf weiteres verlängert", heißt es weiter. "Der von Audi entwickelte Motor wird ab dem Modelljahr 2009 in den Audi US-Modellen A6, A7, A8, Q5 und Q7 eingebaut. Volkswagen setzt den Motor im Touareg und Porsche seit dem Modelljahr 2013 im Cayenne ein."

Alle betroffenen Modelle sind aber technisch sicher und fahrbereit. Siehe auch KURIER-Bericht Deutsche Kfz-Behörde prüft 3-Liter-Motoren.