Wirtschaft

Dienstleister steigern Umsatz um 5,6 Prozent

Die österreichischen Dienstleistungsunternehmen spielen in Zukunft eine immer größere Rolle. Die 129.800 Unternehmen, die in der großen Bundesparte Information und Consulting (IC) der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) zusammengeschlossen sind, konnten im Jahr 2014 ihren Umsatz um 5,6 Prozent steigern. Für heuer erwarten die Dienstleister ein weiteres Wachstum von vier Prozent. Detail am Rande: Bei Prognosen sind die Dienstleister in der ersten jahreshälfte meist sehr vorsichtig.

Zu der Dach-Sparte Information und Consulting IC gehören zehn Fachverbände: Die Unternehmensberater, die IT-Firmen, die Finanzdienstleister, die Versicherungsmakler, die Sparte Druck, die Immobilien und Vermögenstreuhänder, die Abfallwirtschaft und die Werber sowie die Ingenieurbüros und die Buch- und Medienwirtschaft.

„Den Dienstleistern geht es gut. Die Zahlen zeigen, dass die Dienstleister eine immer größere Bedeutung haben werden“, sagt Robert Bodenstein, Obmann der Bundessparte Information und Consulting in der Wirtschaftskammer (WKO). Rund 200.000 Personen in dieser Dach-Sparte beschäftigt, davon sind 60 Prozent ihr eigener Herr, sprich Ein-Personen-Unternehmen (EPU).

Neuer Bereich Crowdfunding

„Das größte Wachstum erzielten die Finanzdienstleister mit 9,2 Prozent“, sagt Robert Bodenstein zum KURIER. Seit der Krise 2008 ist die Zahl der Finanzdienstleister aber von 14.700 auf heute 8300 geschrumpft. „Geschadet hat diese Marktbereinigung nicht“, sagt IC-Geschäftsführer Josef Moser zum KURIER. "So hart diese Entwicklung auch war, es war eine gesunde Entwicklung." Nachsatz: "Gemessen am Umsatz ist die Talsohle aber erreicht.“ Die Finanzdienstleistungsunternehmen stellen sich nun erfolgreich neu auf.

Zu Ihnen gehören mittlerweile auch die neue Gruppe der Zahlungsdienstleister und auch die Crowdfunding-Plattformen. Laut Moser haben die sechs Crowfunding-Plattformen, die Mitglieder der WKO-Sparte IC sind, die notwendigen Bewilligungen. Das Stichwort heißt aber Alternativfinanzierungsgesetz. Das Gesetz ist mittlerweile in Begutachtung ist. Die Crowdfunding-Plattformen würden derzeit ohne Netz arbeiten, so Moser. Daher müssten umgehend entsprechende Rahmenbedingungen für das "zarte Pflänzchen Crowdfunding" geschaffen werden. "Wir halten den Gesetzesentwurf für einen gangbaren Weg", sagt Bodenstein. "Es wird aber nicht alle Probleme lösen." Für viele Unternehmen stelle die Finanzierung nach wie vor ein Problem dar.

Gute Exportquote

Auch die Unternehmensberater und IT-Unternehmen können ein Umsatz-Wachstum von 7,2 Prozent vorweisen; gefolgt von den Versicherungsmaklern mit 6,2 Prozent und dem Bereich Druck mit 5,4 Prozent. „Die Sparte Druck steht in einem harten Wettbewerb, aber kann sich gut behaupten“, weiß Bodenstein. Die Druck-Branche weist eine Exportquote von 16,8 Prozent aus. Schlusslicht ist die Sparte Buchhandel und Medienwirtschaft mit einem Umsatz-Plus von 1,6 Prozent. „Sie hat sehr stark zu kämpfen“, sagt der Spartenobmann. Die Exportquote der Dienstleister liegt bei 14 Prozent, die Unternehmensberater und IT-Firmen erwirtschaften im Export rund 18,9 Prozent ihrer Umsätze.

Auch die Investitionen der Dienstleister können sich sehen lassen. Rund sechs Prozent des Umsatzes fließen als Investition ins Unternehmen zurück. Die Abfallwirtschaft ist mit 8,5 Prozent des Umsatzes der größte Investor der Bundessparte IC.

Auch die Zahl der Beschäftigten soll in der Sparte Information und Consulting weiter wachsen. Sie soll heuer um vier Prozent steigen, bei den Unternehmensberatern sogar um fünf Prozent.