Wirtschaft

Causa Kommunalkredit: Untreue-Anklage gegen vier Ex-Banker ist rechtskräftig

Dem Strafprozess gegen die ehemaligen Kommunalkredit-Banker Reinhard Platzer, Leopold Fischer, Franz P. und Michael P. steht nichts mehr im Wege. Die Verdächtigen haben gegen die 103 Seiten starke Anklage wegen des Verdachts der Untreue und der Bilanzfälschung, die ihnen am 21. November zugestellt wurde, keine Einsprüche erhoben. Die Anklage ist somit rechtswirksam. Das bestätigt das Landesgericht Wien dem KURIER. Den Ex-Bankern drohen bis zu zehn Jahre Haft.

So wird ihnen vorgeworfen, die Schieflage der Bank verschleiert zu haben, indem sie in den Bilanzen und Quartalsberichten der Bank für 2007 und 2008 Gewinn um Millionen erhöht und Verluste zu niedrig dargestellt haben. Die Vorwürfe werden vehement bestritten. Die Hauptverhandlung wird Richterin Nicole Rumpl leiten. „Wann die Verhandlung stattfinden wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, da noch zahlreiche weitere Großverfahren in dieser Abteilung anhängig sind“, sagt Christina Salzborn vom Landesgericht Wien.

Brandstetter als Verteidiger weg

Indes ist dem Ex-Kommunalkredit-Chef Reinhard Platzer der Verteidiger abhanden gekommen: Wolfgang Brandstetter ist seit wenigen Tagen Justizminister. „Eine Entscheidung, wer der neue Strafverteidiger wird, fällt in Kürze“, sagt Anwalt Gerd Wallisch von der Kanzlei Kunz Schima Wallentin (KSW) zum KURIER. Am Mittwoch wurden diesbezügliche Gespräche geführt. KSW vertritt Platzer nur arbeitsrechtlich.

Fischer wird von Herbert Eichenseder verteidigt. Vor allem das Gutachten des Sachverständigen Gerhard Altenberger, das zur Anklage geführt hat, wird Zielscheibe der Verteidigung sein.