Wirtschaft

Bittere Pleite eines bekannten Nobel-Restaurants mit drei Hauben

„Als Restaurant im gehobenen Bereich hat die Schuldnerin die Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Monate (Energiepreise, Inflation, höhere Kosten für Wareneinkauf, Unwägbarkeiten im Konsum- und Freizeitverhalten und im Tourismus etc.) deutlich zu spüren bekommen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist es daher zu deutlichen Rückgängen bei den Reservierungen und Umsätzen gekommen“, teilt die Betreiberin dem Gericht mit. „Die Schuldnerin war aufgrund dessen trotz der bereits gewährten Gesellschafterdarlehen nicht mehr in der Lage, die Verbindlichkeiten vollständig zu bedienen und gesteht das Vorliegen der Zahlungsunfähigkeit als Insolvenzvoraussetzung ein.“

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Die Rede ist von der Ludwig Van GmbH mit Sitz in Wien. Sie hat laut Creditreform ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Gesellschaft betreibt ein Restaurant unter der Bezeichnung ,,Ludwig van" der gehobenen Kategorie (3 Hauben, 15,5 von 20 Punkten von Gault&Millau) in der Laimgrubengasse 22. Derzeit werden nur noch fünf Mitarbeiter beschäftigt.

Der Name des Restaurants stammt vom Komponisten Ludwig van Beethove, der das Haus seinerzeit bewohnte.

Schulden und Fortbetrieb

Das Unternehmen soll fortgeführt werden. „Die Schuldnerin hat bereits vor Eröffnung des Verfahrens eine Reduktion des Personalstandes vorgenommen und die Kapazität des Lokals auf 40 Sitzplätze reduziert, die mit dem reduzierten Personal und unter persönlicher Mitwirkung des Geschäftsführers bewirtschaftet werden kann“, heißt es weiter. „Speziell im Spätherbst und in der Vorweihnachtszeit ist erwartungsgemäß trotz der Rückgänge im Vergleich mit den Vorperioden mit einer guten Auslastung des Restaurants zu rechnen, sodass von einem kostendeckenden Fortbetrieb und der Erzielung von Überschüssen ausgegangen werden kann.“

Die Verbindlichkeiten setzen sich aus 430.000 Euro Gesellschafterdarlehen und 130.000 Euro Schulden bei Lieferanten, Vertragspartnern und Dienstnehmern zusammen.

Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit 20 Prozent Quote angeboten.