Wirtschaft

Betrug - FACC erwartet in kommenden Wochen Cash aus China

Der oberösterreichische Flugzeugzulieferer FACC mit Sitz in Ried im Innkreis erwartet in den nächsten Wochen 10,8 Mio. Euro aus China. Das Geld stammt aus dem "Fake President Fraud" im Jahr 2015 und wurde auf chinesischen Konten eingefroren. Nun soll es bald wieder bei den Innviertlern landen, bestätigte das Unternehmen der APA einen Bericht der "Oberösterreichischen Nachrichten" (Mittwoch).

FACC, mehrheitlich in chinesischer Hand, war Ende 2015 Opfer eines "Fake President Fraud" (Geschäftsführer-Trickbetrugs) geworden. Die Täter hatten sich in E-Mails gegenüber der Buchhaltung als der Firmenchef ausgegeben und die Überweisung von 54 Mio. Euro auf ausländische Konten veranlasst. Nach dem Auffliegen des Betruges wurden die Finanzchefin und der Firmenchef gefeuert. Von Letzterem verlangt das Unternehmen nun in einem Zivilprozess 10 Mio. Euro Schadenersatz. Ihm wird vorgeworfen, kein ausreichendes Kontrollsystem geschaffen zu haben. Bei der Hauptversammlung am Dienstag wurden die bisherigen Kosten für das Gerichtsverfahren mit 3,8 Mio. Euro beziffert.

Außerdem wurde auch beschlossen, das Geschäftsjahr des Unternehmens dem Kalenderjahr anzupassen, wie die "Kronenzeitung" bereits am Dienstag berichtete. Das bisher ungerade (März bis Februar) Geschäftsjahr sei historisch gewachsen, hieß es von FACC, und habe oft technische Schwierigkeiten gebracht. Die Umstellung mit Ende des Jahres geschehe aus technischen und praktischen Gründen.