Wirtschaft

Autobahn: Diese Baustellen werden ihre Autofahrten verändern

Neubauten, Erweiterungen und sichere Tunnels – der staatliche Autobahnen- und Schnellstraßen-Betreiber Asfinag will in den nächsten fünf Jahren rund 8,1 Milliarden Euro in die Straßen-Infrastruktur investieren, davon 1,2 Milliarden Euro im heurigen Jahr. Das neue Management um Hartwig Hufnagl und Gabriele Csoklich drückt ordentlich aufs Tempo. Finanziert werden die Bauvorhaben ohne „öffentliche Zuschüsse“, sondern ausschließlich aus den eigenen Einnahmen. Alleine durch die Lkw-Maut, die Autobahn-Vignette und Sondermautstrecken lukriert die Asfinag jährlich rund 2,23 Milliarden Euro.

„Wir investieren in die Optimierung des Wirtschaftsstandorts Österreich, in die Straßensicherheit und in die Verkehrsentlastung hochfrequentierter Strecken und Gemeinden“, sagt Betriebsvorstand Hufnagl.

Rund 700 Millionen Euro fließen in neue Strecken wie in die neue Donaubrücke der Linzer Autobahn A 26, in die Wiener Lobau-Autobahn und in die Umfahrung Drasenhofen als Lückenschluss auf der Weinviertel Autobahn A5.

Vor allem die Schnellstraße S1 zwischen Schwechat und Süßenbrunn mit dem Lobau-Tunnel steht ganz oben auf der Prioritätenliste. „Es ist ganz wichtig, dass wir den Außenring schließen können“, sagt Hufnagl. Bei diesem Projekt sind aber noch die wasser- und umweltschutzrechtlichen Verfahren bei der Stadt Wien und beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung anhängig. Wie Hufnagl bereits in einem KURIER-Interview ankündigte, will die Asfinag heuer mit dem Bau der Freiland-Teilstrecken beginnen.

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Gemeinden entlasten

Rund 1,9 Milliarden Euro werden für diese 19 Kilometer lange Umfahrung in die Hand genommen. Hufnagl verspricht sich von dieser einen regelrechten Turbo in Sachen Wirtschaftsansiedlung. So sollen durch die S1 bis zu 32.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Zugleich sollen die Wiener Donaustadt und insbesondere die Marchfeld-Gemeinden Raasdorf, Deutsch-Wagram, Strasshof und Gänserndorf vom Verkehr entlastet werden. Mit der Lobau-Schnellstraße verbunden wird nämlich auch die Marchefeld-Schnellstraße S 8. „Es geht dabei um die Entlastung von Menschen, die vom Verkehr geplagt sind“, sagt Asfinag-Vorstand Hufnagl.

Rund 500 Millionen Euro werden in den Ausbau und in die Erweiterung bestehender Straßen gesteckt. So bekommt die Ostautobahn zwischen Fischamend und Bruck an der Leitha eine dritte Fahrspur dazu. Und die beiden Fahrbahnen der Burgenland Schnellstraße S 31 werden getrennt, um künftig Frontalzusammenstöße vermeiden zu können. Die zweite Röhre des Gleinalmtunnels auf der Pyhrnautobahn dient dem gleichen Zweck. Die Liste der aktuellen Projekte ist lang.

Die Asfinag-Bauprojekte im Überblick:

 

A 26 Linzer Autobahn

Die Arbeiten für die A 26 Linzer Autobahn sind im Februar mit demBau der neuen Donaubrücke angelaufen. Die Westumfahrung wird das innerstädtische Straßennetz entlasten. Die Investitionen in die A 26 betragen 668 Millionen Euro, wobei Land Oberösterreich zehn und die Stadt Linz fünf Prozent übernehmen.

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S 1 Wiener Außenring Schnellstraße

Das Genehmigungsverfahren für die S 1Wiener Außenring Schnellstraße mit dem Lobautunnel ist im Finale. Die S 1 verlagert den Verkehr auf eine Schnellstraße und bringt für tausende
von Anrainern in Marchfeld-Gemeinden und der Donaustadt eine Verbesserung der Lebensqualität. Schon der Freiland-Abschnitt nördlich der Donau (Groß Enzersdorf bis
Süßenbrunn) ist für sich verkehrswirksam, ein Baubeginn noch 2019 wird angestrebt (Investition: 1,9 Milliarden Euro).

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A 5 Nordautobahn

Die ASFINAG gibt die fünf Kilometer lange Verlängerung (Umfahrung Drasenhofen) der A 5 Nord Autobahn in Richtung Tschechien im September dieses Jahres für den Verkehr frei
(Investition: 50 Millionen Euro).

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S 7 Fürstenfelder Schnellstraße

 

Die S 7 Fürstenfelder Schnellstraße wird Gemeinden in der Oststeiermark und imBurgenland vom Durchzugsverkehr entlasten. Der Neubau des Abschnitts West von Riegersdorf bis Dobersdorf
läuft. Der Baustart für den Abschnitt Ost weiter bis zur Staatgrenze zu Ungarn ist 2020 vorgesehen (Investition: 700 Millionen Euro).

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A 4 Ost Autobahn


Für eine leistungsfähigere A 4 Ost Autobahn baut die ASFINAG von Mai 2019 bis Ende 2022 auf 16 Kilometern eine dritte Spur zwischen Fischamend und Bruck/West. Der weitere dreispurige
Ausbau bis Neusiedl/Gewerbepark ist derzeit in Planung (Investition: 138 Millionen Euro).

S 31 Burgenland Schnellstraße


Ab März 2019 wird die S 31 Burgenland Schnellstraße von Mattersburg bisWeppersdorf auf einer Länge von 23 Kilometern bis 2021 sicherheitstechnisch ausgebaut. Dabei ASFINAG verbreitert
die Fahrbahnen und trennt sie durch eine Betonleitwand - dadurch wird es zu keinen Frontalunfällen mehr kommen (Investition: 105 Millionen Euro).

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A 7 Mühlkreis Autobahn

Die Erweiterung der stark befahrenen Linzer Voestbrücke (A 7 Mühlkreis Autobahn) auf acht Fahrspuren läuft noch bis Sommer 2020. Hier entstehen zwei zusätzliche Brücken („Bypässe“).
Ziel ist weniger Stau bei der Donauquerung (Investition: 180 Millionen Euro).

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A 9 Pyhrn Autobahn


Nach demBau der neuen Röhre des Gleinalmtunnels an der A 9 Pyhrn Autobahn werden derzeit die alte Röhre generalsaniert und alle Sicherheitssysteme erneuert.Mit der Verkehrsfreigabe
Ende des Jahres ist die gesamte Pyhrnstrecke durchgehend zweiröhrig und damit ohne Gegenverkehr befahrbar (Investition: 260 Millionen Euro).

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S 16 Arlberg Schnellstraße


Die neue zweite Röhre des Perjentunnels an der S 16 Arlberg Schnellstraße ist unter Verkehr, 2019 wird die bestehende Röhre saniert undmodernisiert (Investition 130 Millionen Euro).

 

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A 11 Karawankentunnel

Aktuell läuft auch für den Karawankentunnel an gleichnamigen A 11 der Neubau der zweiten Tunnelröhre. Das bringtmehr Sicherheit und weniger Stau auf der Urlauberstrecker, die besonders im Sommer regelmäßig an der Kapazitätsgrenze ist (Investition: 168 Millionen Euro).

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A 23 Südost Tangente Knoten Kaisermühlen


In puncto Erhaltung laufen 2019 in der Bundeshauptstadt nach einer Baustellenpause die Arbeiten an der A 23  Südost Tangente Knoten Kaisermühlenwieder an. Die ASFINAGmacht den Knoten Kaisermühlen fit für das Verkehrsaufkommen von rund 150.000 Fahrzeugen täglich. ImSommer startet die Erneuerung der teilweise 40 Jahre alten Brücken imKnoten. Große Auswirkungen auf den Verkehr durch Umleitungen und Rampensperren sind erst 2020 zu erwarten. Untertags bleiben immer alle Fahrspuren offen (Investition: 30 Millionen Euro).

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Doch die Straße ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Verkehrsminister Norbert Hofer gibt eine weitere Strategie vor: „Wir wollen den Schwerverkehr weiter von der Straße auf die Schiene verlegen und werden dafür rund 1,3 Milliarden Euro in die Hand nehmen.“