Wirtschaft

Immofinanz: Ex-Vorstand Gertner zahlt 6,51 Mio. Euro

Im Rechtsstreit der börsennotierten Immofinanz mit der früheren Führungsetage um Karl Petrikovics kommt es zu einer interessanten Wende. Die Immofinanz und ihre Bad Bank "Aviso Zeta", sprich die frühere Constantia Privatbank, haben mit dem ehemaligen Vertriebsvorstand Norbert Gertner eine außergerichtliche Einigung erzielt.

Die Zivilprozesse über mögliche Schadenersatzzahlungen und Rückerstattungsansprüche wegen mutmaßlicher Sorgfaltsverletzungen werden beendet. Im Gegenzug soll Gertner rund 6,516 Millionen Euro an die Immofinanz und ihre Konzerngesellschaft zahlen.

7,866 Millionen Euro

Weitere 1,35 Millionen Euro fließen aus einer Manager-Haftpflichtversicherung (D & O Versicherung) an die Aviso Zeta. Unterm Strich macht das insgesamt 7,866 Millionen Euro. In der Hauptversammlung der Immofinanz am 29. September muss dieser Deal, den der Aufsichtsrat vorschlägt, aber noch von den Aktionären abgesegnet werden.

"Ich kann diese Einigung bestätigen, laut Plan soll das Geld dann Anfang 2017 fließen", sagt Aviso-Zeta-Chef Stefan Frömmel auf Anfrage des KURIER. Nach Einlangen der Zahlung wird die Immofinanz-Gruppe auch den Privatbeteiligtenanschluss gegen Gertner im Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft Wien zurückziehen." Für die Immofinanz- Führung ist dieser Vergleich ein wesentlicher Schritt zur Bereinigung der Altlasten aus der Ära Petrikovics.

Weitere Gespräche

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Auch mit dem ehemaligen Banker und Immofinanz-Chef Petrikovics und dessen Anwälten laufen entsprechende Verhandlungen. Petrikovics hat im ersten Strafprozess ("Hable-Optionen") sechs Jahre Haft ausgefasst und steht kurz vor dem Haftantritt. Gegen ihn sind mehrere Zivilprozesse der Immofinanz-Gruppe anhängig. "Wir sind auch hier in ernsthaften und vertieften Gesprächen", bestätigt Frömmel dem KURIER. Auch von Petrikovics will sich die Immofinanz-Gruppe noch einen erklecklichen Betrag zurückholen.

Bereits Ende 2015 hat die Aviso Zeta eine Einigung mit rund 3000 geschädigten Immofinanz-Anlegern erzielt, die vom Prozessfinanzierer AdvoFin vertreten wurden. Sie zahlte 64,8 Millionen Euro Schadenersatz. Damit wurden etwa 300 Anlegerprozesse und mehrere Sammelklagen beendet.