Auch Julius-Meinl-Gruppe spitzt auf Niemetz
Von Kid Möchel
Im Rennen um die marode Süßwarenfabrik Walter Niemetz könnten die Karten – bis zur Insolvenz-Tagsatzung am Donnerstag – neu gemischt werden. Denn die rumänische Heidi Chocolate S.A., die ein verbindliches Übernahmeangebot in Höhe von drei Millionen Euro gelegt hat, gehört zum Firmenimperium von Julius Meinl. Erst vor rund vier Wochen hat die rumänische Wettbewerbsbehörde die Übernahme von Heidi Chocolate Rumänien durch Meinl abgesegnet. „Wir sind ein Teil der Süßwaren-Initiative der Familie Meinl und Heidi Schokolade ist unsere Premium-Marke“, sagt Erwin Vonderhoff, Geschäftsführer von Heidi Schokolade, im Gespräch mit dem KURIER. „Wenn Niemetz nicht gut zu uns passen würde, hätten wir sicherlich kein Angebot abgegeben.“ Man werde jetzt abwarten, was im Insolvenzverfahren passieren wird.
Ob das rumänischen Süßwaren-Unternehmen mit Schweizer Know-how das ursprüngliche Kaufangebot für die Schwedenbomben noch verbessern wird, will Vonderhoff nicht preisgeben.
Indes hat Christian Höllwarth, Chef des Tiroler Lebensmittel-Großhändlers Interfood, bereits am vergangenen Freitag eine Beteiligungsgesellschaft zur Übernahme der Niemetz-Assets gegründet. Wie der KURIER berichtete, bietet er 3,6 Millionen Euro für den Süßwarenbetrieb. Nach seinem Konzept sollen weitere sechs bis acht Millionen Euro in die Produktion und einen neuen Standort investiert werden.
Auch Friedrich Gruber, Chef der Bieters Hafelder Präzisionsteile, wartet die weitere Entwicklung ab. Gruber hat 2,7 Millionen Euro für Niemetz geboten.
Offen ist auch noch, ob die Austro Holding um Sanierer Erhard Grossnigg die von ihr angebotene Gläubigerquote von 75 Prozent (3,375 Millionen Euro) noch verbessern wird.