Und täglich grüßt der Sido-Eklat
Von Anna Gasteiger
Die Tagesordnung der donnerstäglichen Sitzung des ORF-Stiftungsrats gab einen guten Überblick über alle Themen und Probleme, die den öffentlich-rechtlichen Sender derzeit beschäftigen: Politische Interventionen bei Personalbesetzungen und Satiresendungen, die Situation der freien (Radio)-Mitarbeiter, Sanierung des ORF-Zentrums, Budget und natürlich Programmpläne für das kommende Jahr.
Bereits am Mittwoch war es im Programmausschuss des Gremiums zu Debatten über die „Causa Sido“ gekommen – auch in der Sitzung am Donnerstag war der Doch-nicht-Rauswurf des „Die Große Chance“-Jurors Thema. Der Umgang des ORF mit der Affäre wurde von mehreren Räten kritisiert; es sei ein Fehler gewesen, Sido zurückzuholen. Franz Medwenitsch, Sprecher der ÖVP-Fraktion im Stiftungsrat, sprach gegenüber der APA von „schwarzen Zahlen, ambitioniertem Programm und schlechtem Image“.
Die „schwarzen“ Zahlen beziehen sich auf den Quartalsbericht, den ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Finanzdirektor Richard Grasl vorgelegt haben. Demnach hat sich die finanzielle Situation des ORF wieder gebessert; für 2012 wird mit einem leicht positiven Ergebnis
gerechnet.
Programmreform
Das Programmschema, das Fernsehdirektorin Kathrin Zechner den Aufsichtsräten des öffentlich-rechtlichen Senders in der Sitzung vorlegte, enthält den nächsten Schritt ihrer „Programmreformkette“: Die „ZiB 20“ auf ORFeins soll verlängert werden. Das „Weltjounal“ wird mit einer anschließenden Dokumentation „inhaltlich verstärkt und ergänzt“. Am Donnerstag wird es statt dem „Club 2“ eine neue Talksendung geben, die Marke „Am Schauplatz“ wird ausgebaut und das Donnerstags-„Universum“ wandert als „Universum History“ auf den Freitagabend (22.30 Uhr).