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The Makemakes zum ESC

Das Problem an der vierteiligen Song-Contest-Vorauswahl-Show „Wer singt für Österreich?“ ist, dass sie viel zu lang ist. In der ersten Sendung wurden 16 weitgehend unbekannte Kandidaten präsentiert – hat natürlich kaum wen interessiert. In der zweiten Sendung spielten die verbliebenen sechs Kandidaten irgendwelche Songs – hat natürlich kaum wen interessiert. Die erste Hälfte der dritten Sendung wurde mit der Präsentation von Liedern vergeudet, die ganz sicher keine Song-Contest-Beiträge sind. Sogar die Coaches schauten irgendwie besorgt und die meisten Fernsehzuschauer woanders hin: durchschnittlich 375.000 Seher, 14 Prozent Marktanteil. (Hoffentlich haben sich zumindest die internationalen Songwriter und Produzenten, die für die Sendung engagiert wurden, über ihre Honorare gefreut.)

Erst dann, nach drei Wochen und ungefähr 300 Sendeminuten, wurde es einigermaßen interessant. Fazit: Unbedingt The Makemakes mit „I Am Yours“ zum Eurovision Song Contest (ESC) schicken. Die einzige Nummer, die sofort ins Ohr geht und offenbar auch das Studiopublikum mitriss. Außerdem ist der Sänger hübsch. Platz zwei für Dawa, Platz drei für Zoe. Die restlichen drei Kandidaten noch vor dem Finale am kommenden Freitag heimschicken.

So, und warum konnten wir das nicht gleich haben? In höchstens zwei knappen, vergnüglichen Liveshows, die Lust machen auf das große Event im Mai?