ORF-TVthek setzt auf Chromecast und Amazon
Von Christoph Silber
Einer Rekordzahl an Visits bei der ORF-TVthek im ersten Halbjahr 2015 folgt nun ein weiteres technisches Aufrüsten beim Video-On-Demand-Portal. "Wir werden in den kommenden Wochen die TVthek auch via Googles Chromecast komplett präsent machen - nach Android geht die Chromecast-Funktion demnächst auch auf der iOS-App online. Ich rechne damit, dass das noch im Laufe des Sommers umgesetzt wird", erklärt Thomas Prantner, Chef der Hauptabteilung Online und neue Medien und stellvertretender Technik-Direktor des ORF, gegenüber atmedia.at. Weiters steht man vor einer Vereinbarung mit Amazon, so dass sie auch über den Fire-TV-Stick zur Verfügung steht. "Die TVthek-App kann voraussichtlich ab September ähnlich der HbbTV-Anwendung direkt am Amazon-Portal abgerufen werden."
Rekordwert
Ein weiteres großes Thema für den TVthek-Erfinder ist die Einbettung von Videos auf den ORF-Sites sowie in die Social-Media-Auftritte des ORF. "Es ist äußerst positiv, dass die Gerichte Klarheit geschaffen und die für uns im Konkurrenzkampf notwendig Bewegungsfreiheit eingeräumt haben. Die Einbettung von TVthek-Video-Content ins ORF.at-Angebot wird nun massiv forciert werden." Verstärkt werden soll das Angebot insbesondere auf den großen Seiten news.orf.at und sport.orf.at sowie auf den Bundesländer-Seiten.
Zurückhaltend agiert der ORF weiterhin, wenn es ums Einbetten von ORF-Videos durch andere Nutzer geht. Prantner verweist hier auf Gespräche mit dem Zeitungsverband VÖZ. Eine diesbezügliche Vereinbarung bedarf der Genehmigung der Wettebewerbsbehörde und wird von Gratiszeitungen bekämpft.
ORF-Wahl
Knapp fällt auch Prantners Kommentar zur Vermarktung der TVthek aus. Trotz der gesetzlichen Beschränkungen etwa im Info-Bereich betreffend sei die Entwicklung sehr zufriedenstellend.
2016 ist im ORF ein Wahljahr und Prantner gilt dort als Personalreserve der FPÖ, deren eine Stimme im 35-köpfigen Stiftungsrat immer wichtiger wird, weshalb ihm realistische Chancen auf eine Rückkehr ins ORF-Direktorium eingeräumt werden. Über seine Ambitionen hält sich Prantner bedeckt:. "Es ist noch viel zu früh, darüber zu sprechen, zumal auch noch die Frage der künftigen Strukturen offen ist", meint der frühere Online-Direktor.