Nina Hagen, "eine der letzten originalen Exzentriker"
Von Anna Gasteiger
Sie kriegen immer noch ganz feuchte Augen, wenn sie von Nina Hagen reden. Udo Lindenberg und Otto Waalkes. Alte Freunde der Punk-Queen, die in der neuesten Folge der ARD-Dokureihe "Deutschland, deine Künstler" (23.30 Uhr) zu Wort kommen. Eine Naturgewalt, sagt Lindenberg. "Schon sehr wahnsinnig", schwärmt Waalkes. "Ich bin immer wieder total verknallt. Das war ich von Anfang an, und das wird sich nicht ändern."
Cordula Kablitz-Post zeichnet in ihrem Film den Lebensweg der Sängerin nach. Zeigt, wie die Tochter von Schauspielerin Eva Maria Hagen und Ziehtochter von Liedermacher Wolf Biermann sich emanzipierte, Ost-Deutschland verließ, ein berühmt-berüchtigter Rockstar wurde, mit ihrer wenige Monate alten Tochter Cosma-Shiva auf der Bühne stand ...
Moderatorin Sandra Maischberger, in deren Talk-Sendung Hagen einmal einen Skandal provozierte und die als junge Frau selbst bekennender Hagen-Fan war, analysiert: Sie sei ein Phänomen, das es so nicht mehr gebe. Jemand, der aus den Konventionen ausbricht. "Sie ist eine der letzten originalen Exzentriker."
Die bunten Klamotten, das grelle Makeup seien ein Schutz, erklärt die Hagen selbst in einer Interviewpassage. "Man wird in dieser Welt so in Besitz genommen."