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Miss Austria: "Topmodel"-Show mit Lokalkolorit

Egal ob Topmodel oder Miss: Das Klum’sche Prinzip ist schon längst Standard geworden, wenn es darum geht, junge Mädchen in einer TV-Show zu casten. Fotoshootings im Bikini und Unterwäsche, das Lehren von Benimmregeln und natürlich: Challenges, garniert mit Tränen (ob wegen Zickenterror oder Versagensangst, das variiert).

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Nach diesem allzu gut bekannten Schema funktioniert auch „Miss Austria“. In vier Shows sollen 19 Kandidatinnen - zwei aus jedem Bundesland + "Miss Online") auf die Wahl zur schönsten Frau Österreichs vorbereitet werden. Der Lohn für die Gewinnerin der Show: ein kleines Stadtauto und die Garantie, bei der Wahl am 23. Juni (Puls 4überträgt live) unter den letzten zehn dabei zu sein.

Einziger Unterschied zu "Germany's/Austria's Next Topmodel": Neben der eigenen Person wird auch das jeweilige Bundesland repräsentiert und erklärt, weshalb ausgerechnet Kärnten („Wegen dem Wörthersee“, © Miss Kärnten), Oberösterreich („Weil’s so groß ist“, © Miss Oberösterreich) oder ein anderes Bundesland das schönste im ganzen Land ist. Bei der Miss-World-Wahl in Indonesien, wo die Reise letztlich hingehen soll – muss dann eben auf die nationale Ebene umgeschaltet werden (Vorschlag: „Österreich hat die Berge schön.“)

Zum Auftakt am Sonntag gab’s also - Achtung, Überraschung!: Ein Unterwäsche-Shooting mit Manfred Baumann. Der österreichische „Starfotograf“ (ist das eigentlich schon eine Berufsbezeichnung?) darf mittlerweile bei keinem öffentlichkeitswirksamen Shooting, das etwas auf sich hält, mehr fehlen.

Ex-Miss als Aufpasserin

Beaufsichtigt wurden die Missen dabei von einer Ex-Miss: Silvia Hackl gewann 2004 den Titel der schönsten Frau Österreichs. Seit heuer ist sie auch die offizielle Geschäftsführerin der Miss Austria Corporation und da schlägt sie einen strengeren Ton an – denn das Modelbusiness ist ja ein hartes und stressiges. Da muss man ganz schnell nach der Ankunft richtig lange still sitzen und sich schminken lassen („Das hätte ich mir nicht gedacht.“ –©Miss Styria).

Ihr zur Seite stand Alfons Haider. Er machte sich als "Big Brother" hinter den Kulissen nützlich und fungierte in seiner angestammten Funktion als Entertainer: „Ein durchschnittlicher Österreicher hat eine Frau in sechs Jahren. Ich hab‘ 20 in sechs Stunden,“ meinte er beim Fotoshooting unter anderem mit Miss Vienna Yemisi Rieger. Die träumt übrigens davon einmal einen „Horror-Trailer mit Denzel Washington oder Morgan Freeman“ zu drehen. Gemeint war wohl ein Thriller. Egal.

Was fehlte noch zum Modelshow-Glück? Mehr schlecht als recht versteckte Produktplatzierung. Diesmal: Falsche Wimpern und eine Cellulite-Vorbeugung, hier angewandt von unter 20-Jährigen. Eine Tagessiegerin wurde natürlich auch gekürt: Miss Kärnten Tanja Doppelreiter bekam eine gelbe Schärpe umgehängt.

Mäßige Quoten zum Auftakt

Alles auf "Topmodel"-Show getrimmt also. Nur bei den Quoten hatten die Missen das Nachsehen. 53.000 Zuseher im Schnitt (max. 62.000) ist nicht berauschend. Zum Vergleich: Die bisher letzte Staffel von "Austria's next Topmodel" erreichte als Bestmarke 270.000 Zuseher.

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Nächste Woche heißt es wieder Zähne zusammenbeißen: Die Missen werden am Sonntag, den 2. Juni, um 20.15 Uhr am Skywalk am Dachstein zu sehen sein.

Wer vorher noch ein bisschen mehr vom Topmodel-Prinzip sehen möchte: Am Donnerstag geht die achte Staffel des „Originals“ mit Heidi Klum auf ProSieben ins Finale. Zuletzt wollten das 212.000 Österreicher sehen.

Die Kandidatinnen im Überblick