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Korrespondenten-Schach im ORF

Im ORF ist wieder das muntere Personalkarussell in vollem Schwung: Seit klar ist, dass sich Brüssel-Chef Raimund Löw am 1. Jänner nach sieben Jahren Richtung Peking verabschiedet, wird gerätselt, wer ihm als EU-Korrespondent und Büroleiter nachfolgen wird.

Als heißer Kandidat gilt neben den beiden anderen Brüssel-Korrespondenten Cornelia Primosch und Ernst Kernmayer Berlin-Korrespondent Peter Fritz, dem gute Chancen nachgesagt werden, sollte er sich für den Job bewerben. Der Posten dürfte voraussichtlich nächste Woche ausgeschrieben werden, verlautete aus dem ORF. Würde Fritz, der laut Involvierten durchaus Interesse an dem Job hätte, nach Brüssel wechseln, stünde eine Reihe von möglichen Nachfolgern für Berlin am Planungs-Schachbrett: Auslandschef Andreas Pfeiffer, der sich als Rom-Korrespondent einen exzellenten Namen gemacht hat, wird ebenso genannt wie Chronik-Chefin Brigitte Handlos.

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Der Charme in letzter Variante: Würde Handlos nach Berlin wechseln, hätte man einen möglichen Job, den man dem Salzburger LandesdirektorRoland Brunhoferanbieten könnte. Dieser ist ja unter der roten Landeshauptfrau Gabi Burgstaller auf den Job berufen worden und gilt dem mittlerweile schwarzen Landeshauptmann als Fremdkörper: Wilfried Haslauer würde sich sicherlich freuen, wenn er einen Vertrauensmann aus dem eigenen Lager zur Verfügung hätte, wie seit dem Machtwechsel in Salzburg zu hören ist.

Direktorenebene

Der ehemalige ORF-Oberösterreich-Betriebsrat und Chronik-Reporter Brunhofer soll aber durchaus Interesse an einem Job auf Direktorenebene in Wien haben, sollte sich der Job in Salzburg aus politischen Gründen (2016 wird die ORF-Führung neu gewählt) nicht mehr ausgehen. Nicht nur deswegen kursierte bereits die Variante, er werde Nachfolger des mit Budgetschwierigkeiten kämpfenden Hörfunkdirektors Karl Amon. Die jüngste Planungsfantasie mit Brunhofer folgte nach einem Interview von ORF-Chef Alexander Wrabetz, der "nicht ausschließen" würde, dass er die Direktionen neu sortiert.

So könnte die Information aus dem Verantwortungsbereich von Programmdirektorin Kathrin Zechner wieder herausgelöst und zum Beispiel Brunhofer zugeschlagen werden. Darauf angesprochen, meint Brunhofer: "Ich kann das nicht kommentieren, weil ich davon offiziell nichts weiß. Wenn der Generaldirektor das vor hätte, würde er mich schon kontaktieren."