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IAA-Nachwuchs problematisiert Frauen-Rolle

„Because it's 2015“, erklärte Kanadas Premierminister Justin Trudeau bei seiner Angelobung zum Umstand, dass die Hälfte seines Kabinetts aus Frauen besteht. Diese Chancengleichheit ist in Österreich noch lange nicht gegeben - auch nicht in der Kommunikationsbranche. Das zeigte die Podiumsdiskussion „Frauen ohne Power?“ zum Saisonauftakt der IAA Young Professionals, der Nachwuchsplattform der International Advertising Association.

Für Familienministerin Sopie Karmasin (ÖVP) brauchen alle Frauen, die mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie konfrontiert sind, „nicht nur Power sondern Doppel-Power.“ Während Markus Breitenecker, Chef von ProSiebenSAT.1Puls4, eine „Top-Position und Kinderbetreuung für unvereinbar“ hält, widersprach dem ORFeins-Infochefin Lisa Totzauer: „Es ist kein Frauenthema sondern ein Partnerthema. Ein Tipp noch: aufpassen, mit wem man Kinder kriegt.“

Frauenquote

Breitenecker plädierte für eine Frauenquote in der Politik. „Im politischen Bereich geht es überhaupt nicht, dass es keine gleichmäßige Verteilung gibt.“ Im wirtschaftlichen Bereich kämen immer mehr Frauen nach oben, „nur der oberste Boss ist immer ein Mann.“ Das kritisierte Totzauer gerade auch beim ORF. Denn mehr als 50 Prozent der Redakteure seien Frauen. „In der Chefebene sieht das ganz anders aus.“

Das mag auch daran liegen, wie Frauen an die Sache herangehen. „Frauen haben einen extxremen Perfektionsanspruch Da gehen Männer oft mit einer größeren Gelassenheit in ein Thema“, meinte REWE-Unternehmenskommunikatorin Corinna Trinkler. Und manchmal müsse man eben auch Grenzen aufzeigen und Konflikte austragen. Handlungsbedarf wurde von den Diskutanten in diesem Zusammenhang bei Bewusstseinsbildung, Kinderbetreuung sowie Mentoren-Programmen geortet.

Volles Programm

Den Saisonauftakt nutzte das Vorstandsteam rund um IAA Young Professionals-Präsident Benedikt Schmidinger und dessen neuen Stellvertreter, Lukas Unger (ORF) auch dazu, das Jahresprogramm unter dem Motto „#playoffense“ vorzustellen. Nach der noch bis April dauernden Themenkampagne zu „Frauen ohne Power?“ folgt jene zu „Sport-Marketing: Mensch oder Marke?“. Passend zur anstehenden Fußball-Europameisterschaft in Frankreich beschäftigt sich diese mit der Frage, wie man aus Sportler oder Mannschaften Marken macht, wie sportliche Großevents vermarktet werden und was Unternehmen von Marketing-Investitionen in den Sport haben.

Ein heißes Thema gehen die IAA Young Professionals dann im Sommer an mit „Burnout in Echtzeit“. Mobile, Social Media, Real-Time-Marketing – die Kommunikationswelt dreht sich immer schneller. Das Resultat ist, dass die Burnout-Zahlen stetig steigen. Strategien dagegen und hin zu einer besseren Work-Life-Balance soll diese Themenkampagne aufzeigen.

Die IAA Young Professionals vernetzen die jungen Kommunikatoren Österreichs und bieten diesen aktiven Austausch und Kontakt untereinander sowie mit Entscheidungsträgern aus der werbetreibenden Wirtschaft, Kreativ- und Mediaagenturen.