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Fußball im TV: Kampf um Zuschauergunst

Am Dienstag starten die Play-off-Spiele der Champions-League. Um das Spiel Borussia Mönchengladbach gegen Dynamo Kiew sehen zu können, müssen Fußballfans nicht wie bisher  ORFeins einschalten –, sondern PULS 4. Im Frühling war bekannt geworden, dass der öffentlich-rechtliche Sender sich dem Privaten im Rechtepoker geschlagen geben musste. Beziehungsweise wollte, wie ORF-Unternehmenssprecher Martin Biedermann damals argumentierte: "Der ORF hat eine Summe geboten, die es uns wert schien, PULS 4 lag da offenbar deutlich darüber."

Der Privatsender startet nun mit wehenden Fahnen in die neue Fußballsaison. Das erste Livespiel der Gruppenphase  wird Mitte September mit einer Live-Show im neuen – derzeit noch in Bau befindlichem – Studio in St. Marx begangen. Moderiert werden die Sendungen von Christian Nehiba. Michael Gigerl kommentiert, Frenkie Schinkels tritt als Experte auf.

Senderchef Markus Breitenecker erwartet sich von der Champions League einen Impuls für das Wachstum des gesamten Senders. PULS 4 liegt derzeit bei 3,4 Prozent Marktanteil (12+), deklariertes Ziel sind vier Prozent. Kleiner Wermutstropfen für den ehrgeizigen Privatsender: Nach dem Ausscheiden von Meister Salzburg  gegen Düdelingen ist keine österreichische Mannschaft mehr dabei.  

 

WM-Qualifikation

Neu gemischt wurden die Karten auch in Sachen WM-Qualifikation. Der ORF zeigt nur die fünf Heimspiele der österreichischen Nationalmannschaft, alle anderen 25 Spiele der Gruppe C werden von ATV gezeigt. Start ist am 7. September mit den Spielen Kasachstan gegen Irland und Deutschland gegen Färöer. Moderiert werden die ATV-Fußballübertragungen von Volker Piesczek, Elisabeth Auer ist als Reporterin vor Ort. Sendungsleiter ist Ex-Sat.1-Sportchef Albrecht Schmitt-Fleckenstein, Philipp Paternina kommentiert. Fixer Experte im Studio ist Austria-Trainer Peter Stöger.

Bei ATV hofft man auf eine spannende Schlussphase  im Herbst 2013 – die letzten beiden Spiele des österreichischen Teams sind Auslandsspiele und könnten dem Privatsender beachtliche Einschaltquoten bringen.

Trost Der ORF setzte nach dem Verlust der Champions League  auf die Europa League. "Wenn es internationaler Vereinsfußball sein soll, dann lieber solcher, wo Österreich vertreten ist", so ORF-Sprecher Biedermann im März. Dass zwei von drei österreichischen Teams vorzeitig ausscheiden würden, war nicht absehbar. Falls Rapid auch noch aus dem Bewerb fliegt, werde man trotzdem "Spiele mit zahlreichen österreichischen Legionären beziehungsweise  attraktiven Mannschaften bieten", tröstet ORF-Sportchef Hans Peter Trost.