Wirtschaft/atmedia

Die Medienzukunfts-Karawane zieht nach Europa weiter

Als Bild-Chefredakteur Kai Diekemann ein Jahr in das Silicon Valley ging, um sich über Start-ups zu informieren und nach eigenem Bekunden die Zukunft des Medienbusiness zu erkunden, hatte das eine gewisse Logik: Wo sollte der Axel Springer-Verlag besser Zukunftsforschung betreiben können als in der Heimat Land von Google, Apple und Co.? Die Suche nach dem heiligen Gral geht aber auch in die Gegenrichtung: Die ehrwürdige New York Times, für viele Medienhäuser weltweit ein Vorbild wegen ihrer Bezahlschranke im Internet, hat selbst dringend Inspiration notwendig, weil eben diese Paywall stagniert. Der neue Geschäftsführer, der von der BBC geholte Mark Thompson, lädt seine Journalisten zu einer Bildungsreise nach Europa, wie der britische Guardian genüsslich berichtete.

Der Haken: Die Journalisten zeigten sich alles andere als glücklich über die Reise – in der Times ist die Trennung zwischen Geschäftsführung und Redaktion nämlich sakrosankt.

Inspiration zur Abwehr der digitalen Sinnkrise könnte womöglich Axel Springer bieten: Erst kürzlich hatte der deutsche Verlagsriese den Großteil seiner Printprodukte verkauft.