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Gewerkschaft für weniger Krimis im TV

Nicht immer nur Mord und Totschlag: Mehr Arbeitswelt im Fernsehen zu zeigen, fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord von den TV-Programmmachern. "Selbst das Osterprogramm kommt nicht ohne Gewalt-Quote aus. Die Inflation an Thrillern, Krimi-Serien und Formaten, die in der Pathologie spielen, muss auch irgendwann mal zu Reaktionen führen, bei den Zuschauern und bei den Programm-Machern", sagte der DGB-Bezirksvorsitzende Uwe Polkaehn der Deutschen Presse-Agentur.

"Die Menschen verbringen täglich viele Stunden im Betrieb, und da erleben sie auch viel - von Teamgeist über Unternehmerwillkür, von Lohnkämpfen bis zum Flirt", sagte der Gewerkschafter. "Warum bekommen also nicht mehr Serien eine Chance, die in einer Fabrik, in einem Büro, in der Werbeagentur oder Vorstandsetage, im Supermarkt oder in der Feierabendkneipe spielen?"

Er warte noch auf den Nachfolger von "Acht Stunden sind kein Tag" von Rainer Werner Fassbinder Anfang der 70er Jahre um die beruflichen und privaten Probleme von Werkzeugmachern. "Und auch Gaby Köster als Supermarktkassiererin Rita Kruse (RTL) hat Anfang der 2000-Jahre gezeigt, dass man erfolgreiche satirische Formate durchaus in der Arbeitswelt ansiedeln kann", sagte Polkaehn. Auf ein Schreiben an die ARD-Intendantin Prof. Karola Wille habe ihm diese für die Anregungen und Hinweise gedankt. Er sei gespannt auf die Fortsetzung dieses Dialogs mit den Programmgestaltern.