Wettbieten um die Königsklasse
Von Christoph Silber
Am Mittwoch endet die Ausschreibungsfrist für die TV-Rechte an der Fußball-Champions-League ab der Saison 2015/16. Und eines steht schon fest – es wird zum Wettbieten österreichischer TV-Sender kommen.
Auch wenn die Wiener Austria nicht zum Quotenbringer wurde, will Puls4 wieder die Rechte. „Unser Fokus liegt voll auf der Champions League“, so Programmchef Oliver Svec. „Wir haben bewiesen, dass ein Privatsender die Champions League, auch als Host Broadcaster, gleichwertig, wenn nicht besser übertragen kann als ein Öffentlich-Rechtlicher.“
Ins Spiel um die Übertragungsrechte einsteigen will auch ATV. „Wir bemühen uns selbstverständlich um die Rechte. Das sind wir nach dem Zuschauer-Rekord von einer Million beim WM-Qualifikationsspiel Schweden gegen Österreich unseren Zusehern schuldig“, erklärt ATV-Chef Martin Gastinger.
Offiziell heißt es vom ORF: „Wir prüfen die Ausschreibungsunterlagen.“ Es gilt aber auf dem Küniglberg als sicher, dass um die Rechte geboten wird. Jedoch „nicht um jeden Preis“, wie es heißt. Budgetär hilft dem ORF, dass die Europa League 2015 ausläuft. Billig werden die Rechte sicher nicht. In der Branche wird von „drei Millionen plus“ gesprochen.
Ein Mitbieten des ORF fände Oliver Svec (Puls4) „absurd angesichts der aktuellen Finanzknappheit“. Und: „Der ORF hat ja fast alle wichtigen Sportereignisse.“ ATV-Chef Gastinger meint: „Vom ORF hört man, dass sie ihre österreichischen Eigenproduktionen einsparen – wahrscheinlich um hier mitbieten zu können. Auch eine interessante Sparmaßnahme im Sinne der österreichischen Programmidentität.“