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Aufregung um "Anti-Schutzgeld-Pickerl"

Wenn eine Satiresendung Aufregung auslöst, ist das meist ein Zeichen dafür, dass sie richtig liegt. Die Rede ist von „Wir Staatskünstler“.
Der Vertreter der FPK im ORF-Stiftungsrat, der Hotelier Siggi Neuschitzer, will die Sendung dem Vernehmen nach am Donnerstag zum Thema in der Sitzung des Aufsichts-Gremiums machen.

Was dem Kärntner so sauer aufstößt, ist der unerwartete Erfolg der eigentlich rein satirisch gedachten Staatskünstler-Aktion „Anti-Schutzgeld-Pickerl“. Der Text auf dem Pickerl, das sich Geschäftsleute an die Tür kleben können, lautet: „Diese Firma ist so frei/und zahlt kein Geld an die Partei“.
Das Ganze war als Gag gedacht – das Staatskünstlerteam Florian Scheuba, Thomas Maurer und Robert Palf­rader übergab das Pickerl vor laufender Kamera an Landeshauptmann Dörfler.

Pickerl werden nachbestellt

Womit niemand gerechnet hatte: Das Pickerl wurde in Kärnten zum Renner. Florian Scheuba: „Wir haben 3000 Stück drucken lassen, die sind weg. Momentan kommen täglich hunderte Neubestellungen, von Gemeinden, Baufirmen, Spenglereien, Anwälten. Die Aktion hat einen Nerv getroffen und wird offenbar ernst genommen.“

In der jüngsten Sendung zeigten die Staatskünstler ein Dokument, welches die Aktualität ihrer Satire unterstreicht: Eine Zahlungserinnerung vom Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender an Mitglieder, in der mit „guten Beziehungen zur Landesregierung“ geprahlt wird.
Stellungnahme des ORF: Eine Politsatire wie „Wir Staatskünstler“ sei möglicherweise nicht nach jedermanns Geschmack, Grenzen „wurden aber nicht überschritten“. Die betreffenden Aufkleber bedienten sich des Stilmittels der satirischen Überhöhung.

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