Wirtschaft/atmedia

50 Jahre im Fernsehen: Rapp im Rap

Zunächst ist er bei "Die große Chance" (20.15, ORFeins) als Juror am Bühnenrand aktiv, doch im Anschluss steht Peter Rapp im Mittelpunkt: Um 23.00 Uhr blickt er in „Rapp & Roll“ gemeinsam mit Ulrike Beimpold, Stermann & Grissemann, Viktor Gernot und Andi Knoll zurück auf 50 Jahre seines Erfolges. Eine TV-Zeitreise mit Ausschnitten aus Shows wie „Spotlight“, „Die große Chance“, „Starlight“ und „Hoppala“; aber auch mit seinen Auftritten als Sänger, Schauspieler und Komiker. Für kurier.tv trat der nach seinem Herzinfarkt wieder genesene Entertainer zum „Rapp-Rap“ an:

50 Jahre im TV-Geschäft bedeuten mir ...

Alle Inhalte anzeigen
... enorm viel! Da waren so viele Sendungen dabei, die mich stolz gemacht haben, weil sie so viele Menschen sehen wollten. „Spotlight“, „Hoppala“, „Champion“, „Wurlitzer“, „Wer A sagt“ und viele andere Formate. Vor der Kamera habe ich mehr und oft glücklicher gelebt, als in der realen Welt.

Beim Gedanken an meinen ersten Auftritt ...

... denke ich an meinen lieben Freund Willy Kralik. Er hat die Sendung im März 1963 in der Theodor-Körner-Halle in Schwechat moderiert. Die Sendung hieß „Leute von Heute – die Teenagerparty“. Da bin ich noch als Sänger aufgetreten mit einem Titel von Bill Ramsey, der hieß „Go, Man, Go“. Es war einfach toll und Fernsehen ist meine große Liebe geworden, so wie der „Rock and Roll“ und der Boogie.

Wenn ich Aufnahmen der „Spotlights“-Shows sehe ...

... dann belächle ich meine „Koteletten“, die ich auf der Wange trug. Mein Bart gehörte ein wenig zur jugendlichen „Kulturrevolution“ der 60er. Später wollte ich ihn nicht mehr loswerden. „Spotlight“ betrachte ich noch heute als Privileg mit vielen guten Musikern und Größen der Popmusik arbeiten zu dürfen. Fats Domino, Bill Haley, Robin Gibb, ABBA, Boney M., Les Humphries Singers und Mortimer Shuman gehören zu meinen schönsten Erinnerungen.

Der peinlichste Moment, der mir je vor laufenden Kameras passierte, war ...

Alle Inhalte anzeigen
... in der Sendung „Wer A sagt“. Da habe ich einem Team nicht nur die Frage, sondern auch gleich die Antwort vorgelesen. Wie immer, wenn in einer Sendung etwas schiefgeht oder ich peinlich bin, habe ich mehr gelacht als alle anderen.

Meine größte Stärke ist ...

... meine Nervenstärke und meine Lust an der Unterhaltung. Der Witz, den ich von meiner Mutter geerbt habe, und ihr Mundwerk waren mir auch nicht hinderlich in meiner Karriere.

Meine größte Schwäche ist ...

… dass ich so ein Probemuffel bin. Vielleicht ist das gar nicht so eine Schwäche. Gerhard Bronner, bei dem ich im Fernsehen Kabarett spielen durfte, hat einmal zu mir gesagt: „Siehst Du, Du Trottel, hättest Du Deinen Text gelernt, dann müsstest Du nicht genial sein!“ Und Alfred Böhm erklärte mir: „Beim Proben geht der Blütenstaub verloren ...“

Selbstironie ist in der TV-Branche ...

Alle Inhalte anzeigen
... viel zu selten. Wer nicht die Fähigkeit hat, sich über sich selbst lustig zu machen, versäumt viele Möglichkeiten, als Unterhalter erfolgreich zu sein. Mit blutigem Ernst zu versuchen Lebensfreude zu vermitteln, ist ein Widerspruch in sich selbst.

Den unlängst erlittenen Herzinfarkt betrachte ich ...

... als Hinweis darauf, dass ich im letzten Abschnitt meines Lebens bin und dass es schneller und abrupter zu Ende sein kann, als man glaubt. Und dass es doch eine Menge Menschen geben wird (abgesehen von meinen Kindern), die mein Abgang traurig machen wird. Was ich aber nicht will. Mir war das Lachen immer wichtig und ich will auch im Ernstfall keine kollektive Trauer. Lieber alle in heiteren Farben, dazu Old Time Jazz und Lachen. Muss das bei Gelegenheit schriftlich festhalten. Hat aber jetzt, meinen meine Ärzte, doch noch Zeit.

Das Auf und Ab in meinem Leben hat mich gelehrt ...

... dass die Philosophie des Till Eulenspiegel die richtige ist. Das „Auf“ nicht überschätzen und stets auf das „Ab“ vorbereitet zu sein. Im „Ab“ immer daran glauben, dass es wieder bergauf gehen wird. Bei mir ist das nicht nur eine Philosophie. Ich habe es erlebt und gelebt. Und wie!

In Momenten des Selbstzweifels ...

... habe ich mich zunächst an die vielen Glücks- und Erfolgszeiten erinnert. Und fest daran geglaubt, dass ich das, was ich im Fernsehen mache, gut kann und früher oder später auch wieder zeigen darf. Nicht jammern und Geduld haben und nie einem anderen den Erfolg neiden! Gute Kritiken weitergeben und schlechte (wenn sie Kolleginnen oder Kollegen betreffen) für sich behalten. Über kurz oder lang macht sich diese Einstellung bezahlt …

Reden ist mein Beruf, aber sprachlos macht mich ...

... die Herzlichkeit und Freundlichkeit von Menschen mit Down Syndrom. Sie sind gnadenlos ehrlich und unendlich in ihrer Zuneigung (wenn ihnen gerade danach ist). Bei einer „Licht ins Dunkel“-Sendung wollte ein Mädchen partout nicht auftreten. Ich ging zu ihr, blickte ihr in die Augen und fragte: „Tanzt Du für mich?“ Sie gab mir einen Kuss und sagte: „Für Dich schon!“, stand auf und ging vor die Kamera. Da war ich sprachlos und hatte Tränen in den Augen.

Die einzige Chance, mich jemals wieder ohne Bart zu sehen ...

… ist eine verlorene Wette, dass Österreich Weltmeister im Fußball wird.

Bei der „Großen Chance“ geht das große Aussieben der Talente weiter: Im Semifinale (20.15 Uhr, ORFeins) kämpfen die besten zehn Acts um den Einzug ins Finale am 8. November. Am letzten Abend der Show werden aus fünf Teilnehmern die Sieger gekürt. Der Gewinner erhält 100.000 Euro.

Die Ermittlung der fünf Finalplätze erfolgt auf die gleiche Weise wie in den beiden Recall-Shows: Im Finale werden die Juroren Peter Rapp, Sido, Zabine und Karina Sarkissova zwar jeden Auftritt kommentieren, in die Entscheidung aber nicht mehr aktiv eingreifen. Wer weiterkommt, bestimmt das Publikum, das mittels Televoting abstimmt.

Die zehn Verbliebenen

Im Semifinale stehen folgende Künstler: Philip Berto, 25-jähriger Sänger aus dem Burgenland; Dance Industry, eine Tanzgruppe aus Klagenfurt; Thomas David, 28-jährige Sänger aus der Steiermark; Sarah Delija, 21-jährige Sängerin aus Linz; Kaiser Franz Josef, Rockband aus Wien; Christiana Nwosu, 14-jährige Sängerin aus der Steiermark; Trio Piller, drei virtuose Geschwister aus Wien; Annemarie Putz, zehnjährige rhythmische Sportgymnastin aus Niederösterreich; Florian Ragendorfer, 20-jähriger Sänger aus Niederösterreich und Johannes Raupl, achtjähriges Harmonika- und Gesangstalent.